Selenskij-Berater: Einfrieren der Frontlinie wäre ein "mögliches Szenario"

Michail Podoljak, der Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskij, erklärte, Kiew verstehe, dass ein mögliches Szenario zur Beendigung des Ukraine-Konflikts in einem Einfrieren der Frontlinie bestehen könnte. Mehrere Gebiete würden dann "de facto" russisch bleiben.

Michail Podoljak, ein hochrangiger Berater des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, hat gesagt, ein Szenario für die Beendigung des Ukraine-Russland-Konflikts wäre, dass Kiew ein Einfrieren der Gefechte entlang der aktuellen Kampflinien akzeptiert. Er erklärte dies in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica, in dem sich der Berater zu möglichen Zugeständnissen äußerte, die Kiew für ein Friedensabkommen machen könnte.

"Die vorläufige Position der Ukraine ist wie folgt: Wir verstehen, dass eines der grundlegenden Szenarien, um aus diesem Krieg herauszukommen, das Einfrieren des Konflikts entlang der Frontlinie ist", sagte Podoljak. Einige Gebiete würden "de facto" russisch bleiben, fügte er hinzu.

"De jure würde niemand diese Gebiete als russisch anerkennen", und es müssten "große Anstrengungen mit wirtschaftlichen, diplomatischen und anderen Mitteln" unternommen werden, um sie zurückzubekommen, so Podoljak.

In einem solchen Szenario müsste auch Kiew in ein Bündnis einbezogen werden, fügte Podoljak hinzu. "Nicht in die NATO, aber dennoch in ein Bündnis", sagte er. US-Präsident Donald Trump hat eine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO wiederholt ausgeschlossen.

Laut Podoljak wird die Entsendung von Militärkontingenten aus "verschiedenen Ländern" in die Ukraine mit rund zehn Staaten, insbesondere Frankreich, diskutiert.

Moskau hat wiederholt betont, dass es die von Großbritannien und Frankreich angeführten Initiativen zur Entsendung von Truppen aus NATO-Ländern in die Ukraine nicht akzeptieren wird, und davor gewarnt, dass ein solcher Schritt zu einer direkten Konfrontation zwischen Russland und dem Westen führen könnte.

Russland hat darauf bestanden, eine dauerhafte Lösung des Ukraine-Konflikts müsse die Hauptursachen des Konflikts angehen, Moskaus Sicherheitsbedenken berücksichtigen und die derzeitigen territorialen Gegebenheiten anerkennen.

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