Marius Borg Høiby, 28, ist wegen mehrfacher Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs angeklagt. Die Anklage umfasst insgesamt 32 Straftaten, darunter Missbrauch in engen Beziehungen, Todesdrohungen und Verkehrsverstöße. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.
Die Ermittlungen begannen im August 2024 nach Høibys Festnahme nach einer Auseinandersetzung mit einer Ex-Freundin in Oslo. Die Polizei überprüfte Tausende von Mediendateien und Nachrichten und befragte mehrere Zeugen.
Bei einer Durchsuchung stellten die Behörden explizite Videos und Bilder mehrerer Frauen sicher, die zu den Anklagen führten.
Høiby gab nach seiner ersten Festnahme an, zum Zeitpunkt des Vorfalls betrunken und unter Drogeneinfluss gewesen zu sein, und begann eine Therapie zur Suchtbehandlung. Im September wurde er erneut wegen Verstoßes gegen eine einstweilige Verfügung festgenommen, im November wegen Verdachts auf Vergewaltigung.
Høiby ist 2001 im Alter von vier Jahren durch die Heirat seiner Mutter in die königliche Familie gekommen. Er hat keinen königlichen Titel und keine offiziellen Pflichten. Er wuchs zusammen mit den Kindern des Kronprinzenpaares, Prinzessin Ingrid Alexandra und Prinz Sverre Magnus, auf.
Das norwegische Königshaus überlässt die Entscheidung über den Fall den Gerichten. Kronprinz Haakon bezeichnet die Situation als schwierig, betont die Fortführung der königlichen Pflichten und nennt die Lage für alle Beteiligten belastend.
Trotz der Anklage, die Gerechtigkeit verspricht, bleibt der Fall für alle Beteiligten eine enorme Belastung. Marius Borg Høiby plädiert in den meisten Verfahren auf unschuldig. Im Verlauf der Ermittlungen weitete die Polizei die Anschuldigungen gegen Mette-Marits Sohn zunehmend aus. Er wurde mehrfach festgenommen und verhört.
Marius Borg Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt jedoch keinen Prinzentitel und ist kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses. Dennoch stehen die royalen Schlagzeilen in Norwegen seit etwa einem Jahr immer wieder im Zusammenhang mit ihm.
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