Europa plant neue Sanktionen, falls Putin Treffen mit Selenskij ablehnt

Europäische Länder wollen weitere Sanktionen über Russland verhängen, falls Putin ein Treffen mit Selenskij und Trump ablehnt, berichtet The Telegraph. Bei Gesprächen der Koalition der Willigen seien neue Sanktionen gegen Moskau diskutiert worden, heißt es aus London.

Europäische Staats- und Regierungschefs wollen weitere Sanktionen gegen Russland verhängen, sollte Präsident Wladimir Putin sich weigern, an einem Dreiertreffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij und US-Präsident Donald Trump teilzunehmen, berichtet The Telegraph. Eine Quelle der Zeitung in der britischen Regierung, die mit dem Verlauf der Verhandlungen im Weißen Haus vertraut sein will, behauptete:

"Wenn Putin zögert, ausweicht oder sich weigert, an den Verhandlungen teilzunehmen, wird dies ein weiterer Anreiz für die Verhängung von Sanktionen sein."

Zudem teilte die britische Regierung mit, dass während der Verhandlungen der Staatschefs von etwa 30 Ländern, die der sogenannten Koalition der Willigen angehören, unter Beteiligung des britischen Premierministers Keir Starmer unter anderem die Verhängung weiterer Sanktionen gegen Russland diskutiert wurde. Die Maßnahmen sollen greifen, bis Moskau seine Bereitschaft zeigt, "ernsthafte Schritte" zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine zu ergreifen.

Die Europäische Union beabsichtigt, im September das 19. Sanktionspaket gegen Russland zu verabschieden. Aus dem Kreml heißt es, die russische Wirtschaft funktioniere trotz einer Vielzahl von Restriktionen und habe bereits eine gewisse Immunität dagegen entwickelt.

Nach dem Gipfeltreffen mit Selenskij und den europäischen Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus kündigte Trump an, dass die Vorbereitungen für ein Treffen zwischen den Staatschefs Russlands und der Ukraine begonnen hätten.

Trump hatte das Gespräch mit den europäischen Staats- und Regierungschefs unterbrochen, um Putin anzurufen. Der Kreml teilte mit, dass die Staatschefs die Möglichkeit einer Zusammenkunft auf einer höheren politischen Ebene erörtert hätten.

Im Weißen Haus erklärte man später, dass sowohl der ukrainische als auch der russische Staatschef ihre Bereitschaft zu einem persönlichen Treffen bekundet hätten. Trump behauptete, dass sie sich zunächst unter vier Augen treffen würden und anschließend ein dreiseitiges Gipfeltreffen organisiert werde, an dem auch der US-Präsident teilnehmen werde. Er sagte:

"Ich dachte, es wäre besser, wenn sie sich ohne mich treffen, einfach um zu sehen, was passiert. Ich möchte sehen, was passiert."

Als möglicher Ort für ein Treffen zwischen Putin und Selenskij wurde Ungarn genannt. Laut Bloomberg rief Trump während des Gipfels im Weißen Haus den ungarischen Ministerpräsidenten Orbán an, der Interesse an einem Treffen der russischen und ukrainischen Staatschefs in seinem Land bekundet haben soll.

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