Die Briten sollten sich auf die Gefahr eines militärischen Angriffs auf ihr Territorium vorbereiten, heißt es in der von der Regierung des Landes veröffentlichten nationalen Sicherheitsstrategie.
In dem Dokument werden Russland und Iran als potenzielle Bedrohungen genannt. Es wird auf die Zunahme der "feindlichen Aktivitäten" Irans auf britischem Gebiet hingewiesen.
Dem Dokument zufolge lebe man heutzutage in einer "Ära der radikalen Unsicherheit", in der manche Regeln, "die das internationale System in der Vergangenheit bestimmt haben, erodieren". In diesem Kontext werden solche "Großmächte wie China und Russland" erwähnt, die "um die Kontrolle und die Sicherung von Ressourcen […] kämpfen".
Die britischen Behörden weisen auch auf die wachsende Wahrscheinlichkeit von "Situationen hin, in denen wir aufgefordert werden oder beschließen könnten, Bedrohungen mit militärischer Gewalt zu begegnen". In diesem Zusammenhang werden die Angriffe der jemenitischen Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer erwähnt.
Weiter heißt es, dass man "in einer Zeit" lebe, wenn man "mit denen konfrontiert" werde, die eine Gefahr für die Sicherheit darstellen. "Das offensichtlichste und dringlichste Beispiel dafür ist Russland […]."
Der britische Premierminister Keir Starmer betonte im Vorwort zur nationalen Sicherheitsstrategie, dass sich "die Welt verändert hat" und "die russische Aggression" den europäischen Kontinent bedrohe.
Anfang Juni legte die britische Regierung einen strategischen Verteidigungsbericht vor, in dem sie vor einer "unmittelbaren und dringenden" Gefahr durch Russland warnte. Der britische Verteidigungsminister John Healey sagte, das Dokument sei ein Signal an Moskau, dass London bereit sei, "wenn nötig zu kämpfen".
Großbritannien hat außerdem beschlossen, sein U-Boot-Programm als Reaktion auf die Überprüfung der Verteidigungsstrategie zu erweitern. Der Plan sieht Investitionen in Höhe von 15 Milliarden Pfund (17,6 Milliarden Euro) vor. Wie es heißt, plane Großbritannien bis zu zwölf Angriffs-U-Boote im Rahmen des AUKUS-Programms als "eine Antwort auf die rasch zunehmende Bedrohung" zu bauen.
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