2.06.2025 09:50 Uhr
Die ukrainische Delegation wird vom Verteidigungsminister Rustem Umerow geleitet.
Zu ihren Mitgliedern gehören:
— Sergej Kyslyzja, Erster stellvertretender Außenminister;
— Alexander Poklad, stellvertretender Leiter des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU);
— Wadim Skibizkij, stellvertretender Leiter der Hauptverwaltung für Aufklärung (HUR);
— Alexej Schewtschenko, stellvertretender Chef des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine;
— Alexander Diakow, Vertreter der Marine, und Jewgeni Schinkarjow von den Luftstreitkräften;
— Vertreter des Auslandsgeheimdienstes, des Stabs des Oberbefehlshabers, der Werchowna Rada für Menschenrechte, des Protokollamts sowie des Präsidentenamts.
Die russische Delegation am Verhandlungstisch setzt sich zusammen aus:
— Wladimir Medinskij, Berater von Präsident Putin;
— Michail Galuzin, stellvertretender Außenminister Russlands;
— Igor Kostjukow, Leiter der Hauptverwaltung des Generalstabs;
— Alexander Fomin, stellvertretender Verteidigungsminister für internationale Zusammenarbeit.
Neue Verhandlungsrunde gestartet
In Istanbul haben am Montag neue Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine begonnen – nur einen Tag nach einer massiven Welle ukrainischer Drohnen- und Raketenangriffe auf russisches Staatsgebiet. Kiew hat die Angriffe zuletzt spürbar intensiviert und dabei gezielt zivile Infrastruktur, Eisenbahnverbindungen und Militärflugplätze ins Visier genommen. Moskau spricht von koordinierten Sabotageakten mit dem Ziel, die laufenden Verhandlungen zu untergraben.
Einen Tag vor Beginn der Gespräche stürzten zwei Brücken in den russischen Grenzregionen Brjansk und Kursk ein. Laut dem russischen Ermittlungskomitee kamen dabei mindestens sieben Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Die Behörden gehen von gezielten Anschlägen aus.
Noch am selben Tag griffen Drohnen mehrere Militärflugplätze an – darunter Einrichtungen in den Regionen Murmansk, Iwanowo, Rjasan, Irkutsk und Amur. Als Reaktion flog Russland mehrere Vergeltungsschläge gegen Standorte der ukrainischen Rüstungsindustrie, militärische Lager und Sammelpunkte.
Beobachter vermuten, dass Kiew mit der Eskalation sowohl seine Handlungsfähigkeit gegenüber westlichen Partnern unter Beweis stellen als auch Druck auf Moskau ausüben will. Einige Analysten sehen darin zudem den Versuch, die russische Bevölkerung zu verunsichern.
Am Sonntag traf die russische Delegation unter Leitung von Präsidialberater Wladimir Medinskij in Istanbul ein. Die ukrainische Seite wird von Verteidigungsminister Rustem Umerow angeführt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, will Kiew einen 30-tägigen Waffenstillstand vorschlagen, einen Gefangenenaustausch nach dem Prinzip „alle gegen alle“. Langfristiges Ziel sei ein mögliches Spitzentreffen zwischen Präsident Wladimir Putin und Wladimir Selenskij.
Bei der vorherigen Verhandlungsrunde am 16. Mai – der ersten seit 2022 – wurden bereits je 1.000 Gefangene ausgetauscht. Für das heutige Treffen wurde die Ausarbeitung konkreter Vorschläge für einen Waffenstillstand vereinbart.
Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte vergangene Woche, Präsident Putin sei grundsätzlich zu direkten Gesprächen mit Selenskij bereit – allerdings nur, wenn zuvor substanzielle Fortschritte in den laufenden Verhandlungen erzielt würden.