Oberhaupt der Republika Srpska: London plant meine Liquidierung

Milorad Dodik, der Präsident der Republika Srpska in Bosnien und Herzegowina, gab in einem Interview mit der Zeitung Večernje Novosti bekannt, London bereite seine Liquidierung vor – und tarne sie als versuchte Festnahme.

Warnungen vor Londons Mordplänen gegen ihn habe der Politiker von einem Premierminister und drei Präsidenten europäischer Staaten erhalten, erklärt Milorad Dodik im Gespräch mit der Zeitung Večernje Novosti am 19. April 2025 – ohne jedoch bekannt zu geben, um welche Länder es sich handelte:

"Mir wurde mitgeteilt, dass eine britische Einheit von 40 Soldaten nach Bosnien und Herzegowina verlegt wurde, mit dem Befehl, mich nicht festzunehmen – sondern mich unter dem Vorwand von Widerstand abzuknallen, offenbar nach dem Mafia-Prinzip: ein Mann, ein Problem – kein Mann, kein Problem. Sie haben dies nicht bestritten, aber sie schweigen."

Ihm zufolge hatten Politiker aus Brüssel ihm den politischen Rücktritt nahegelegt. Dodik betonte trotzig:

"Dieses Kino kriegen sie aber nicht abgespielt. Ich werde nicht zurückweichen, selbst wenn die ganze NATO kommt, um mich festzunehmen."

Außerdem gab das Oberhaupt der Republika Srpska seine Pläne bekannt, der Moskauer Parade zum 80. Jubiläum des Sieges über den Faschismus beizuwohnen

Dodik erklärte im April, Interpol habe sich geweigert, ihn auf einen politisch motivierten Antrag des bosnisch-herzegowinischen Gerichts hin strafrechtlich zu verfolgen. Gleichzeitig habe er begonnen, die anhaltenden persönlichen Angriffe Sarajevos auf seine Person schlicht zu ignorieren.

Am 26. Februar hatte das Gericht Bosniens und Herzegowinas in Sarajevo Dodik für schuldig befunden, Entscheidungen des "Hohen Repräsentanten in Bosnien und Herzegowina" Christian Schmidt nicht befolgt zu haben – Schmidt, wohlgemerkt, ist in dieser Funktion jedoch nicht von der UNO anerkannt. Das Gericht hatte Dodik in Abwesenheit zu einem Jahr Gefängnis und einem sechsjährigen Verbot der Ausübung öffentlicher und kommunaler Ämter verurteilt. Am 12. März ordnete die bosnische Staatsanwaltschaft an, dass die Ermittlungs- und Schutzagentur (SIPA) den Politiker sowie den Premierminister der Republika Srpska Radovan Višković und den Sprecher der Skupština (Parlament) Nenad Stevandić festnehmen solle.

Am 24. März nahm Dodik an Gedenkveranstaltungen in Serbien zum 26. Jahrestag des Beginns der NATO-Bombardierung Jugoslawiens teil. Am folgenden Tag gab die Grenzschutzpolizei von Bosnien und Herzegowina bekannt, dass sie Ermittlungen wegen des Grenzübertritts des Politikers eingeleitet habe – da ihn das Gericht Bosniens und Herzegowinas am 18. März zur Fahndung ausgeschrieben hatte.

Dessen ungeachtet besuchte er jedoch am 25. März Israel, um gemeinsam mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Präsident Jitzchak Herzog an einer zweitägigen Konferenz zum Thema Antisemitismus teilzunehmen.

In der Nacht auf den 3. April erklärte Dodik, der serbische Präsident Aleksandar Vučić habe ihn über die Weigerung von Interpol informiert, auf Ersuchen des bosnisch-herzegowinischen Gerichts einen internationalen Fahndungsbefehl gegen Dodik und Stevandić auszustellen. Das Oberhaupt der bosnischen Serben hatte zuvor in einem Kommentar gegenüber RIA Nowosti eine Falschmeldung über seinen Antrag und Erhalt der russischen Staatsbürgerschaft zurückgewiesen.

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