Das US-Außenministerium hat diese Woche eine Initiative der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) zur Wiederherstellung des ukrainischen Stromnetzes beendet. Das erklärten zwei Mitarbeiter der Behörde gegenüber NBC News. Die Einstellung der millionenschweren Unterstützung wurde nur wenige Stunden nach dem Eklat zwischen dem ukrainischen Machthaber Wladimir Selenskij und US-Präsident Donald Trump am Freitag im Weißen Haus bekannt.
NBC zitiert einen USAID-Beamten mit der Aussage, dass die Einstellung der Hilfe die Möglichkeiten des Kiewer Regimes erheblich einschränke:
"Es untergräbt die Fähigkeit dieser Regierung, über den Waffenstillstand zu verhandeln, erheblich, und es würde Russland signalisieren, dass wir uns nicht um die Ukraine oder unsere früheren Investitionen kümmern."
Der Beamte weiter:
"Russland führt in der Ukraine einen zweigleisigen Krieg: einen militärischen, aber auch einen wirtschaftlichen. Sie versuchen, die Wirtschaft zu zerschlagen, aber USAID hat eine zentrale Rolle dabei gespielt, ihr zu helfen, widerstandsfähig zu sein, [einschließlich] der Stützung des Energienetzes. … Wir haben die ukrainische Regierung massiv unterstützt, um eine makroökonomische Krise zu vermeiden."
Nach Aussage der beiden Beamten macht der Rückzug von USAID aus der Ukraine das Energienetz mitten im Winter verwundbar, da es weiter russischen Raketenangriffen ausgesetzt sei. Das US-Außenministerium wollte sich auf Anfrage von NBC zunächst nicht zu dem Thema äußern.
NBC News berichtet weiter, dass die Beendigung des ukrainischen Energiesicherheitsprojekts mit einer drastischen Reduzierung der Präsenz von USAID in der Ukraine einhergeht. Demnach sollen nur noch acht Mitarbeiter im Land bleiben – von ursprünglich 64.
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