Reuters spekuliert über eingefrorenes russisches Vermögen

Was passiert mit dem von der EU eingefrorenen russischen Vermögen? Die Nachrichtenagentur skizziert unter Berufung auf Quellen drei mögliche Szenarien. Demnach ist es möglich, dass im Fall eines Friedensschlusses Teile davon in den Wiederaufbau der Ukraine fließen könnten.

Die Nachrichtenagentur Reuters meldet unter Berufung auf drei nicht näher genannte Quellen, dass Russland im Rahmen eines Friedensdeals bereit sein könnte, auf Teile des von der EU eingefrorenen Vermögens zugunsten der Ukraine zu verzichten.

Die EU hat unmittelbar nach Beginn der militärischen Spezialoperation russisches Vermögen im Umfang von rund 300 Milliarden eingefroren. Die Zinserträge stellt die EU der Ukraine zur Verfügung. Vor der kompletten Beschlagnahmung schreckt die EU bisher noch zurück, da Auswirkungen auf die Stabilität des Euro zu erwarten sind. 

Laut einer der drei Quellen, auf die sich Reuters beruft, sei Russland bereit, auf zwei Drittel des eingefrorenen Vermögens zu verzichten, wenn Russland im Gegenzug Garantien erhält. Das letzte Drittel soll in die Unterstützung des Wiederaufbaus in den neuen russischen Regionen fließen. In den befreiten Gebieten läuft der Wiederaufbau. Russland plant, den Standard in den neuen Regionen innerhalb der nächsten Jahre auf russisches Niveau anzuheben. 

Eine andere Quelle sagte Reuters, es sei noch zu früh, um genauere Aussagen über eine etwaige Aufteilung des Vermögens zu treffen. Die dritte Quelle äußerte, Russland würde weiterhin auf die vollständige Rückgabe des Vermögens bestehen. 

Reuters selbst verweist auf den sehr frühen Zustand der Verhandlungen zur Regulierung des Ukraine-Konflikts und die damit verbundene hohe Unsicherheit in Bezug auf ein mögliches Eintreten der gemachten Aussagen. 

Unterdessen liegt ein Gesetzentwurf über die Beschlagnahmung von Vermögen von unfreundlichen Ländern in der Duma zur Abstimmung vor. Bei der russischen Zentralbank lagern Vermögenswerte aus der EU im Wert von 207 Milliarden Dollar, 67 Milliarden an US-Vermögenswerten und britisches Vermögen im Wert von 37 Milliarden US-Dollar.

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