Nachdem vor wenigen Tagen die Stadt Torezk von der russischen Armee vollständig befreit wurde, erwarteten Analysten, darunter Podoljaka, dass in Kürze auch Tschassow Jar fällt und anschließend der Bereich nördlich von Gorlowka zum Zentrum der Gefechte wird. Nicht zuletzt, weil sich hier der Raum zu den verbliebenen beiden Großstädten des Donbass unter ukrainischer Kontrolle öffnet: Slawjansk und Kramatorsk.
Doch stattdessen ist der Westen der DVR in Bewegung geraten, gleich nördlich von Andrejewka, wo sich nach der Befreiung von Bolschaja Nowosjolka ein neuer Frontabschnitt herausgebildet hat und die Kiewer Truppen stark in Bedrängnis sind. Im sich daran anschließenden Frontabschnitt bei Pokrowsk rückten in den letzten Tagen die russischen Truppen immer weiter vor und haben einen recht breiten Frontbogen geschaffen.
Podoljaka zufolge werden die Kiewer Truppen hier versuchen, dem russischen Gefechtsverband in die Flanken zu fallen und vom Nachschub abzuschneiden. "Das wäre eine schwere Niederlage für uns und würde uns auf die Ausgangsstellungen zurückzuwerfen."
Podoljaka spricht von "ziemlich großen Einheiten mit frischen Kräften, die zudem von den besten Drohnen-Piloten der Ukraine unterstützt werden. All das deutet darauf hin, dass es hier recht bald zu einer Entscheidungsschlacht kommen wird". Und da auch die russischen Befehlshaber das Gewitter aufziehen sehen, haben sie Offensivoperationen an anderen Frontabschnitten zurückgefahren.
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