Wie die Kronen Zeitung berichtet, wurde der Gründer der Signa Holding, René Benko, am Donnerstagmorgen in seiner Villa im Innsbrucker Stadtteil Igls festgenommen. Die Festnahme erfolgte im Rahmen von Ermittlungen, die unter anderem in Italien wegen schwerwiegender Vorwürfe geführt werden.
Bereits im Juli hatte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Hausdurchsuchungen in Benkos Villa sowie in der Signa-Zentrale in Wien durchgeführt. Der Unternehmer steht unter Verdacht, in zahlreiche Delikte verwickelt zu sein, darunter schwerer Betrug, Insolvenzdelikte und mutmaßliche Verstöße gegen das Steuerrecht.
Die Festnahme geht auf einen Anfang Dezember erlassenen Haftbefehl in Trient zurück. Laut italienischen Behörden wird Benko unter anderem die Bildung einer kriminellen Vereinigung, die Manipulation von Ausschreibungen, unzulässige Parteienfinanzierung und verschiedene Straftaten gegen die öffentliche Verwaltung vorgeworfen. Dazu zählen der Bruch des Amtsgeheimnisses, Unterlassung von Amtshandlungen sowie Betrug und Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit fiktiven Geschäftstransaktionen.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten seiner Signa Holding stehen ebenfalls im Fokus der Ermittlungen. Die Schulden des Unternehmens belaufen sich auf über 7,7 Milliarden Euro, was die Insolvenz zur größten in der Geschichte Österreichs macht. Von den rund 2,5 Milliarden Euro, die Gläubiger geltend machen, ist bisher nur ein Bruchteil anerkannt. Zu den größten Forderungen zählt der arabische Staatsfonds Mubadala, der allein 750 Millionen Euro beansprucht.
Die Festnahme Benkos markiert einen weiteren Wendepunkt in einem der spektakulärsten Finanzskandale Österreichs. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, sowohl in Österreich als auch in Italien.
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