Putin: Entscheidungszentren in Kiew könnten Ziel der nächsten "Oreschnik"-Schläge sein

Russlands Generalstab und das Verteidigungsministerium könnten im Rahmen der nächsten Schläge mit der Mittelstreckenrakete "Oreschnik" Entscheidungszentren in Kiew ins Visier nehmen. Das sagte Präsident Wladimir Putin bei dem OVKS-Treffen im kasachischen Astana.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich ausführlich über einen möglichen weiteren Einsatz des russischen Mittelstreckenraketen-Systems Oreschnik geäußert. Die russische Militärführung könnte Entscheidungszentren in Kiew für die nächsten Schläge mit der Hyperschallrakete "Oreschik" ins Visier nehmen, sagte er bei dem Gipfel-Treffen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) in der kasachischen Hauptstadt Astana. Der Generalstab und das Verteidigungsministerium wählten derzeit Ziele in der Ukraine aus, die mit der neuen Rakete getroffen werden könnten.

Im Falle eines massiven Einsatzes von "Oreschnik"-Raketen werde die Stärke eines Schlages mit dem Einsatz von Atomwaffen vergleichbar sein, betonte Putin. "Militärischen und technischen Experten zufolge wird im Falle eines massiven Gruppeneinsatzes dieser Raketen, das heißt mehrerer Raketen auf einmal, in einem Bündel, in einem Schlag, ihre Kraft mit dem Einsatz von Atomwaffen vergleichbar sein. Obwohl Oreschnik keine Massenvernichtungswaffe ist", sagte das russische Staatsoberhaupt. Die neuen US-Raketen seien den russischen Raketen unterlegen. 

"Oreschnik hat zehn Trennblöcke, die das Ziel mit Mach 10 angreifen, alles im Epizentrum der Explosion wird zu Staub", sagte Putin. 

Er teilte darüber hinaus mit, dass die Serienproduktion dieser Raketen begonnen habe. Auch äußerte er sich über die anderen russischen Raketensysteme. 

Alle westlichen Raketen, die an Kiew geliefert würden, hätten in den russischen Streitkräften Gegenstücke mit größerer Reichweite und stärkerer Wirkung. "Das russische Gegenstück zu allen drei Modifikationen der [US-Raketen] ATACMS ist das Raketensystem Iskander", teilte der russische Präsident mit. 

"Iskander hat eine größere Reichweite", betonte Putin. "Die neue amerikanische PrSM-Rakete ist ihren russischen Pendants in Bezug auf die Parameter keineswegs überlegen." Auch die britische Storm Shadow, die französische SCALP und die deutsche Taurus hätten ein russisches Pendant. 

"Es ist die luftgestützte Rakete Kh-101. Sie hat einen vergleichbaren Sprengkopf in Bezug auf die Leistung, übertrifft aber jedes in Europa hergestellte System in Bezug auf die Reichweite erheblich."

Ihm zufolge plant Russland in den kommenden Jahren den Bau mehrerer solcher Systeme mit mittlerer und kürzerer Reichweite. Nach Putins Worten ist die russische Raketenproduktion inzwischen zehnmal so hoch wie die der westlichen Länder.

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