Martin Sonneborn errechnet 417 Jahre Haft für Lauterbach und 231 Jahre Gefängnis für von der Leyen

Der EU-Abgeordnete und Satiriker Martin Sonneborn reagiert auf den jüngsten Haftantrag gegen Marine Le Pen wegen Veruntreuung. Laut seiner Analyse müssten bei gleichen Maßstäben deutsche verantwortliche Politiker bis ans Ende ihres verantwortlichen Lobbyistendaseins im Gefängnis schmoren.

Von Martin Sonneborn

Martin Sonneborn, Gründer und Europaabgeordneter der "Satirepartei" "Die Partei", hat am 18. November im Rahmen eines X-Posting mit einer sehr langen und ausführlichen Analyse, samt Hintergrundinformationen, Kommentierungen und Einschätzungen, auf einen jüngsten Antrag der französische Staatsanwaltschaft reagiert.

Diese fordert von Marine Le Pen, der ehemaligen Parteivorsitzenden des Rassemblement National (RN, Nationale Sammelbewegung) sowie von 24 weiteren aktuellen und ehemaligen Weggefährten, weitreichende Verurteilungen samt langjährigen Haftstrafen wegen Veruntreuung. 

Sonneborn stellt den diesbezüglichen Unterstellungen und Vorwürfen nachweislich vergleichbare Realitäten deutscher Akteure in der Corona-Krise und Nebenschauplätzen gegenüber.

Aufgrund der Überlänge wird der X-Beitrag seitens der RT-Redaktion nur in Teilen zitiert, die sich wiederum vordergründig mit deutschen erwähnten Politiker beschäftigen. Der vollständige Sonneborn-Beitrag findet sich auf seinem X-Profil unter dem Titel:

"1.000 Jahre Knast"

Zum Thema der "Corona-Krise" und entsprechenden Lobbyismus-Aktivitäten französischer, wie auch deutscher Protagonisten, erläutert Sonneborn:

"Die Wochenzeitung Le Canard Enchâiné veröffentlicht das Ergebnis ihrer Recherche zum finalen COVID-Burner, dem Medikament PAXLOVID, einem in der Spätphase der kollektiven Ausnahmeentrückung zur 'Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe' vermarkteten Postinfektionspräparat, das nach seiner Markteinführung Anfang 2022 – erwartbar – nicht nur vom Hersteller selbst (Potenzmittelproduzent Pfizer, unseriös), sondern – auch erwartbar – vom Großteil der Gesundheitsminister konzertiert als neuer 'Gamechanger' bejubelt worden war (...)

Anfang 2022 jedenfalls hatte Olivier Véran [franzöischer Kollege von Karl Lauterbach] sich 500.000 Packungen der COVID-Pille zu 'sichern' verstanden – zu einem von den Franzosen zwar bezahlten, vor ihnen jedoch geheim gehaltenen Wucherpreis. Seit Politiker damit durchkommen, mit der angelegentlichen Absonderung juristisch klingelnder Floskeln das Geheimhaltungsinteresse von Großkonzernen über das Informationsinteresse der von ihnen vertretenen Bevölkerung (und über ihre eigene demokratisch geschuldete Rechenschaftspflicht) zu stellen, machen sie das nämlich auch so.

130.000 dieser halben Million Einheiten haben – mangels Bedarf und Nachfrage – ihr Haltbarkeitsdatum mittlerweile überschritten und sich vom Genesungswundermittel über Nacht in aluminiumverschweißten Sondermüll verwandelt.

Auch den streng geheimgehaltenen Wundermittelwucherpreis haben die (den Schweigeklauseln eines pharmaindustriellen Knebelvertrags nicht unterwerfbaren) Spielverderber vom Canard Enchâiné ihren Lesern jetzt verraten: 999,20 Euro pro Packung, parbleu. Was dem öffentlichen Haushalt (in den Miesen wie noch nie!) bei 130.000 nun zu vernichtenden Einheiten einen Schaden von 130 Mio. Euro eingebracht hat. Hölle!

Wenn ein Schaden von 3,4 Mio. – im Falle Le Pens – die staatsanwaltliche Forderung von 5 Jahren Knast nach zieht, müsste der französische Brust- und Pimmelflüsterer Véran, vorausgesetzt, es würde ihm je der Prozess gemacht, allein für den durch die bedarfsungerechte 'Sicherung' von Paxlovid entstandenen Haushaltsschaden einer rechnerischen Haftstrafe von 195 Jahren gegenüberstehen.

Karl Lauterbach, der sich zum Februar 2022 – der unermesslichen Größe seines Landes (und Egos) entsprechend – in der 'Sicherung' gleich doppelt so vieler Industriepaletten erging wie sein französischer Kollege (1 Million Pfizer-Packungen, Sammlerausgabe, nummeriert & signiert) war schon im Juli 2022 mit der unangenehmen Tatsache konfrontiert, dass – mangels Bedarf und Nachfrage – nicht mehr als 10.000 Einheiten der von ihm in selbstgewisser Vorausschau erworbenen Million verkostet worden waren.

Zwei Monate später war diese Zahl mit 30.000 noch weit davon entfernt, die anvisierte Verzehrmenge auch nur annähernd zu erreichen. Unerbittlich tickte zugleich die Uhr mit der Aufschrift: 'Bester Gesundheitsonkel der Welt', Werbegeschenk (vergessen von wem), denn die Verfallsdaten des verkapselten Ambrosia näherten sich. Ebenfalls unerbittlich. Im Sommer tuckerten Lauterbach und seine selbstlosen Gesundheitstipps dann durch alle sozialen, gedruckten und audiovisuellen Medien, die es nicht rechtzeitig auf einen (hohen) Baum schafften (Markus Lanz: 'Gut, Herr Lauterbach. Soweit der Werbeblock für Paxlovid.').

Auch tat er behördlicherseits alles dafür, dass dieser VON IHNEN FÜR SIE erworbene Millionenvorrat – immerhin hatte die Anschaffung 'der Bund' bezahlt, also in Wirklichkeit der Steuerzahler und ganz am Ende schließlich Sie – nicht auf dem Müll, sondern in den nichtsahnenden Bäuchen gesundheitshungriger Patienten landet: Für die Verordnung von Paxlovid erhielten Ärzte nach allen nur denkbaren Sonderbefugnissen, -unterstützungen und -erleichterungen schließlich auch noch eine 'Prämie', Pflegeeinrichtungen wurde gar die Einrichtung eines eigenen 'Paxlovid-Beauftragten' nahegelegt, usw. usf.

Dass die intellektuelle B-Ware der zeitgenössischen Politikprominenz sich zusätzlich als Werbeträger verwendete – neben Lauterbach selbst wollen auch Olaf Scholz, Christian Lindner, Anthony Fauci und ein sichtlich unterbelichteter Joe Biden öffentlichkeitswirksam an Pfizers Pille genesen sein – vermochte den (nach wie vor stockenden) Absatz kaum zu steigern. Ticktack.

Anfang 2023 waren die ersten 280.000 Chargen des 'neben der Impfung zweiten Bausteins der Pandemiebekämpfung' (Lauterbach) abgelaufen. Was den Gesundheitsminister wiederum dazu veranlasste, im Zusammenwirken mit den Potenzprofis von Pfizer mehrfach zu einer recht freihändigen Verlängerung der Verfalldaten anzusetzen – erst auf 12, dann auf 18, schließlich auf 24 Monate. Tacktick.

Im Februar 2024 sind die letzten der auf Lager befindlichen 'Therapieeinheiten' nun endgültig abgelaufen: insgesamt 427.000 Stück. Pfizer macht eine erneute Verlängerung der Verfalldaten nicht mehr mit, zumal es mit Paxlovid zeitgleich auf den freien Markt getreten und nicht in der Stimmung ist, sich sein eigenes Geschäft durch die Restbestände eines defizitären deutschen Verkaufstalents verderben zu lassen.

Nachdem nur 12.500 noch schnell an afrikanische Staaten verschenkt werden konnten (Nächstenliebe) – mehr war offenbar nicht drin, seit diese sich geradeheraus weigern, irgendwelchen Gesundheitswillis mit mangelhafter Mundhygiene ihr abgelaufenes Zeugs abzunehmen –, wird etwa die Hälfte der 2022 eingekauften Menge übrigbleiben. Für immer!

Eingekauft hat Lauterbach seine Million – wie sein französischer Kollege – zu einem öffentlich nie kommunizierten Wucherpreis, über den man – wie wir der Apothekerpresse von vergangener Woche entsetzt entnehmen – auf absolut gar keinen Fall überhaupt sprechen darf, noch nicht einmal mit einem deutschen Richter: 'Paxlovid-Prozess: BMG-Zeugin darf nicht über Preis sprechen', Apotheke Adhoc).

Eine Recherche von WDR und Konsorten veranschlagt für Paxlovid einen – weder vom BMG noch von Pfizer jemals bestätigten – Preis von 650,- Euro. Wir schätzen, dass er höher liegt. Raten Sie gern mit, es ist ja schließlich Ihr Geld. Letztlich bleibt in der Politik eben doch immer alles der Treffsicherheit Ihrer Ratekünste überlassen, denn erfahren werden Sie ganz sicher nie, ob Sie pro Pillenstreifen nun 650,- (WDR), 999,20 (Frankreich), minus 0,3 (Materialwert) oder den aktuellen Apothekenpreis (1.149,19) an Pfizer (unseriös) bezahlt haben.

Ein finanzielles Debakel ist das Ganze so oder so, denn die Vernichtung von (bis zu) 427.000 Packungen des hochpreisigen Ladenhüters hinterlässt einen Gesamtschaden zwischen 278 Mio. (WDR), 437 Mio. (F) und 490 Mio. (Apotheke). Das entspricht – allein für Paxlovid – einem Gefängnisaufenthalt zwischen 417, 655 und 735 Jahren. Raten Sie gern mit, es ist ja schließlich Ihr Minister (...)

Es ist derselbe Eindruck, den Beobachter der gegen Ursula von der Leyen anhängigen Verfahren zur SMS-Affäre haben, die im Nachgang des Nachrichtenaustauschs zwischen von der Leyen und dem CEO von Pfizer (unseriös) entstanden ist, jenem weltbekannten Hersteller von Potenzmittel, Impfstoff und natürlich (tärääää!) Pavlović, Pardon: Paxlovid (...)

Dass in diesem Text ständig dieselben Begriffe und Eigennamen auftauchen – Pfizer, Korruption, Präsident(in), McKinsey, Pimmel – ist ein (unglücklicher) Zufall, der uns wiederum daran erinnert, dass die gerade für eine zweite Amtszeit eingesetzte von der Leyen schon ihre erste niemals hätte antreten dürfen (...)

Von 2013 bis 2019, als von der Leyen im deutschen Verteidigungsministerium schon einmal die (lustigen) Namen der (tödlichen) Waffensysteme auswendig lernte, die sie jetzt gerade, und das ist wirklich der Gipfel! - unter offenem Verstoß gegen die (ehrwürdigen) Europäischen Verträge - mit EU-Haushaltsmitteln (absolut illegal) in Ihrem Namen kauft, ist Ihnen da draußen durch die intransparente (!) und nicht rechtskonforme (!) Vergabe von Beraterverträgen an McKinsey (!) ein Gesamtschaden von mind. 154 Mio. Euro entstanden. Rechnen Sie selbst: Koeffizient 1,5. (.tfaH erhaJ 132 :gnusöL)

'Das Recht gilt für alle!', erinnert uns die Staatsanwaltschaft im Pariser Gerichtssaal. Also gut. Wenn das in europäischen Rechtsstaaten jetzt so läuft, dann möchten wir die zuständigen Autoritäten ermuntern, auf angemessene Haftstrafen einschließlich unverzüglicher Ämterverbote für die hier exemplarisch Genannten hinzuwirken. Sowie für alle, die wir wegen mittlerweile stechenden Kopfschmerzes vergessen haben, Jens Spahn und so.

Olivier Véran: 195 Jahre & Karl Lauterbach: 417–735 Jahre. Beide allein für den von ihnen jeweils verursachten Gesamtschaden aus Paxlovid.

Olaf Scholz: 15.000 Jahre allein für den auf 10 Mrd. (konservativ) bezifferten Gesamtschaden aus dem Cum-hoch-drei-und-ex-Geschäft.

Andi B. Scheuert: 364 Jahre allein für die dem Bund entstandenen Folgekosten der gescheiterten PKW-Maut in Höhe von 243 Mio. Euro, lt. Gutachten 'fahrlässige Pflichtverletzung' & 'besonders schwerer Sorgfaltsverstoß'.

Dass sich Verkehrsminister Volker Wissing (gerade noch: FDP), obwohl lt. (nicht ganz billigem) Gutachten eine Haftung Scheuers unbedingt in Betracht kam, gegen eine Klageerhebung entschied, sollte für ein ebenfalls 364-jähriges Ämterverbot (für ihn selbst) wohl genügen.

Und natürlich Ursula von der Leyen, die sich allein für das 'faktische Komplettversagen' (Untersuchungsausschuss) im deutschen Verteidigungsministerium 231 Jahre redlich verdient haben dürfte. Und da ist, wie Sie schon erraten haben, die Verlustrechnung infolge der mit den Pfizer-Verträgen verbundenen 'Unregelmäßigkeiten' (Vertragsvolumen: 35.000.000.000 Mrd. Euro) noch nicht einmal enthalten. (Das würde die Kapazitäten unseres kleinen Westentaschenrechners nämlich eindeutig sprengen.)

PS: Im EU-Parlament werden derzeit 27 von von der Leyen designierte Kommissare angehört. SIEBENUNDZWANZIG? Mooooment, da war doch was. Der Vertrag von Lissabon (2007, verbindlich) sieht die Reduzierung der Anzahl der EU-Kommissare auf 2/3 der Zahl der Mitgliedsstaaten und damit eine Verkleinerung der Kommission vor. (...)

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