Polen hat die Lieferung der versprochenen MiG-29-Jagdbomber an die Ukraine sowie die Raketenabwehr über ukrainischem Territorium abgelehnt, da die Möglichkeiten Warschaus begrenzt seien. Dies erklärten der polnische Außenminister Radosław Sikorski und Verteidigungsminister Wojciech Kosiniak-Kamysz gegenüber PolskieRadio24:
"In der Ukraine stehen fast 300 polnische Panzer und viel schweres Gerät, darunter auch Flugzeuge. Aber auch wir sind ein Frontstaat, auch wir sind von Russland bedroht, und nicht alles ist möglich."
Laut dem polnischen Verteidigungsminister hat Polen der Ukraine "so viel Militärtechnik wie möglich" übergeben. "Die Grenze ist die Verteidigungsfähigkeit und Sicherheit Polens", schrieb Kosiniak-Kamysz auf X.
Ferner erklärte der polnische Verteidigungsminister, dass die Weigerung Warschaus, Raketen über der Ukraine abzufangen, auf das Fehlen einer Einigung aller NATO-Mitglieder zurückzuführen sei.
Am Donnerstag, den 31. Oktober, warf der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij Polen vor, trotz bestehender Vereinbarungen nicht bereit zu sein, die verbliebenen alten MiG-29 an die Ukraine zu übergeben.
Zuvor hatte das polnische Außenministerium eine vollständige Übergabe aller im Land stationierten MiG-29 ausgeschlossen und betont, dass die Übergabe der Kampfflugzeuge schrittweise erfolgen werde.
Selenskij kritisierte Polen auch für die Schwierigkeiten an der polnisch-ukrainischen Grenze, die durch einen Streik polnischer Spediteure verursacht wurden:
"An der Grenze gibt es Probleme, die meiner Meinung nach in erster Linie durch bestimmte politische Maßnahmen unserer Nachbarn verursacht werden."
Die MiG-29 ist ein sowjetischer Mehrzweckjäger der vierten Generation, der in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Das Flugzeug ist für die Bekämpfung und Zerstörung aller Arten von Luftzielen ausgelegt. Der Jäger kann auch Bodenziele mit ungelenkter Munition auf Sichtweite angreifen.
Mehr zum Thema – Wirtschaftliche Konkurrenz: Polen braucht die Vernichtung Russlands