Lukaschenko: Im Ukraine-Konflikt ist ein Remis möglich

Wenn sich die Konfliktparteien heute an den Verhandlungstisch setzen würden, wäre ein Gleichstand in der Ukraine möglich, sagt der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko. Es sei sinnlos, jetzt über die Ursachen des Konflikts zu streiten. Das Problem müsse durch Verhandlungen gelöst werden.

Auf der zweiten internationalen Konferenz zur eurasischen Sicherheit in Minsk hat der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko über die Möglichkeit einer friedlichen Lösung im Ukraine-Konflikt gesprochen.

Bei den jüngsten Kontakten mit Vertretern des Westens sah Lukaschenko eine Tendenz zur Lösung der Krise. Der Westen habe endlich die Notwendigkeit von Verhandlungen verstanden. Wenn man heute Gespräche starten würde, wäre es möglich, ein Remis zu erreichen.

Was mögliche Friedensgespräche betrifft, so hängt bisher alles von einem Mann ab, und zwar dem Präsidenten der Ukraine, Wladimir Selenskij, und seinen Ambitionen, sagte Lukaschenko weiter.  Inzwischen möchte der Westen unter diesen Umständen das Gesicht wahren. Hierbei zog Lukaschenko Parallelen zu Afghanistan. Die staatliche Nachrichtenagentur Belta zitierte wie folgt:

"Das geht nicht, wie in Afghanistan. Sie können nicht einfach so weggehen, sie haben Wladimir Selenskij versprochen, der Ukraine bestimmte Güter in Form von Waffen und Munition zu geben und ihr zu helfen, bis der letzte Ukrainer stirbt. Sie wollen ihr Gesicht wahren."

Vor allem ukrainische Militärangehörige wünschen ein Ende des Konflikts. Die Ukraine könne auf dem Schlachtfeld nicht gewinnen, dies sollten sowohl Ukrainer als auch der Westen verstehen.

Außerdem wies der Präsident auf die Gefahr einer Eskalation hin, indem insbesondere die ukrainische Seite die Frage der Beteiligung von nordkoreanischen Soldaten am Konflikt hochkochen lasse. Dadurch möchte man Druck auf die Europäische Union ausüben und die NATO zur Entsendung von Truppen in die Konfliktzone provozieren, sonst stünde die Ukraine vor einer Niederlage.

Lukaschenko rief alle Konfliktparteien auf, sich ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zu setzen. Es sei derzeit sinnlos, über die Ursachen des Konflitks zu diskutieren und Schuldige zu suchen:

"Mit den Ursachen werden wir uns später befassen. Wir müssen damit beginnen, das Problem am Verhandlungstisch zu lösen. Dann ist es möglich, die Feindseligkeiten unter bestimmten Bedingungen einzustellen, die Truppen von der Frontlinie abzuziehen. Alles ist möglich. Über die Ursachen würden wir später diskutieren."

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