Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat erklärt, er erwarte in der Rüstungsfabrik des deutschen Konzerns Rheinmetall in der Ukraine ein "Feuerwerk". Der Rüstungskonzern hatte am Sonnabend erklärt, eine der Produktionsstätten, die er in der Ukraine zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen der Regierung in Kiew baut, sei bereits in Betrieb.
Deutschlands größter Rüstungskonzern hatte Anfang des Jahres Pläne zur Gründung eines Joint Ventures mit dem staatlichen ukrainischen Rüstungskonzern Ukroboronprom zur Herstellung von Artilleriemunition, gepanzerten Fahrzeugen und Luftabwehrsystemen abgeschlossen. Im Rahmen dieses Partnerschaftsabkommens kündigte Rheinmetall den Bau von vier Fabriken auf ukrainischem Boden an.
Moskau hatte auf die Ankündigung mit der Warnung reagiert, dass derartige Einrichtungen als "legitime Ziele" für russische Angriffe betrachtet würden.
Am Sonnabend bestätigte nun Rheinmetall-Chef Armin Papperger, dass es in der Ukraine "vorangeht" und "die erste Anlage bereits fertig ist". In einem Interview mit dem ukrainischen Nachrichtensender TSN erklärte Papperger:
"Wir haben viele gute Pläne. Die erste Anlage ist bereits in Betrieb. Die ukrainische Rüstungsindustrie ist unser Partner."
"Derzeit haben wir eine Produktionsstätte und eine Wartungsanlage. Bis Ende des Jahres werden wir den ersten hochmodernen Schützenpanzer Lynx in der Ukraine haben. Im Moment warten wir sowohl Schützenpanzer als auch Kampfpanzer."
Das Joint Venture habe sich bereits als produktiv erwiesen.
Medwedew, derzeit stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, kommentierte die Entwicklung in den sozialen Medien und deutete an, dass die neu gebaute Fabrik vom russischen Militär ins Visier genommen wird. In einer auf X und Telegram verbreiteten Nachricht schrieb Medwedew:
"Das deutsche Unternehmen Rheinmetall hat die erste von vier Militärfabriken in der Ukraine in Betrieb genommen. Wie bereits versprochen, warten wir gespannt auf ein feierliches russisches 'Feuerwerk' direkt am Produktionsstandort."
Begleitet wurde die Nachricht von einem kurzen Video einer Explosion.
Rheinmetall hatte zuvor erklärt, dass der Ukraine-Konflikt die "Geschäftsentwicklung deutlich verbessert" und das operative Ergebnis des Unternehmens im ersten Halbjahr 2024 nahezu verdoppelt habe. Das Unternehmen rechnet damit, bis Ende dieses Jahres Aufträge in Höhe von mehr als 60 Milliarden Euro zu erhalten.
Russland hat wiederholt die westliche Beteiligung am Ukraine-Konflikt angeprangert und betont, dass die Bemühungen zur Unterstützung Kiews nur dem militärisch-industriellen Komplex nützten – auf Kosten der Steuerzahler der EU und der USA. Keine noch so große Militärhilfe für die Ukraine könne den Ausgang des Konflikts ändern. Die Kämpfe würden nur verlängert.
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