US-Verteidigungsminister Austin in Kiew

Lloyd Austin ist unangekündigt in Kiew angekommen, um vor den US-Wahlen Washingtons Unterstützung für Kiew zu bekräftigen. Treffen mit Wladimir Selenskij und Rustem Umerow sind geplant, um über den Waffenbedarf zu sprechen. Neue Militärhilfe ist nicht angekündigt.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist zu einem unangekündigten Besuch in Kiew eingetroffen. Dies meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Der Pentagonchef wolle mit seinem Besuch vor den US-Wahlen lediglich das "feste Engagement der USA für die militärischen Bemühungen" Kiews demonstrieren, so die Zeitung The Wall Street Journal (WSJ). Aus einer Erklärung auf der Website des Pentagons geht hervor:

"Verteidigungsminister Lloyd Austin ist heute in der Ukraine eingetroffen, um sich mit der ukrainischen Führung zu treffen und erneut die Unterstützung der USA zu bekräftigen."

Wie der Sender CNN berichtet, wird Austin mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij und Verteidigungsminister Rustem Umerow zusammentreffen, um über den "Waffenbedarf der Ukraine" zu sprechen.

CNN betont, dass der Besuch "vor dem Hintergrund der Erfolge der russischen Truppen und der bevorstehenden Wahlen in den USA" stattfindet, die die weitere Unterstützung der Ukraine in Frage stellen könnten.

Ein hochrangiger Pentagonvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte gegenüber CNN, dass dieser Besuch für Austin auch eine Gelegenheit sei, "einen Schritt zurückzugehen" und auf die Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und der Ukraine in den vergangenen zweieinhalb Kriegsjahren zu blicken.

Außerdem schreibt das WSJ, dass der Pentagonchef während seines Besuchs in der Ukraine keine neue Militärhilfe ankündigen und keine Erlaubnis für den Einsatz von Langstreckenwaffen für Angriffe tief auf russischem Territorium geben werde.

Ferner hebt das Blatt hervor, dass angesichts des bevorstehenden Wechsels in der US-Regierung dies wahrscheinlich Austins letzter Besuch in Kiew als Verteidigungsminister sein werde. Zuletzt war der Pentagonchef im vergangenen November und im April 2022 in Kiew.

US-Präsident Joe Biden kündigte diese Woche in einem Telefongespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wladimir Selenskij ein Militärhilfepaket im Wert von 425 Millionen US-Dollar für Kiew an, das "zusätzliche Luftverteidigungskapazitäten, Luft-Boden-Raketen, gepanzerte Fahrzeuge und kritische Munition zur Deckung des unmittelbaren Bedarfs der Ukraine" umfasse.

Selenskij erklärte, dass die USA Kiew alle zwei bis drei Wochen militärische Hilfepakete im Wert von 500 bis 750 Millionen US-Dollar zur Verfügung stellen werden. Diese Vereinbarung gelte für den Zeitraum von Oktober bis Dezember.

Biden betonte, dass der Ukraine "ein sehr harter Winter bevorsteht". Er rief dazu auf, die Unterstützung fortzusetzen, bis ein "gerechter und dauerhafter Frieden gemäß der Charta der Vereinten Nationen" erreicht sei.

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