Selenskijs "Siegesplan": Berater enthüllt geheime Details

Ein Berater von Wladimir Selenskij enthüllt in einem Interview geheime Details eines Siegesplans, den der ukrainische Präsident umsetzen will. Der Plan sieht Raketenangriffe auf Russland vor. Dafür brauche Kiew mehr Waffen und die Erlaubnis der USA.

In einem Interview mit der Nachrichtenplattform RBK-Ukraina hat Michail Podoljak, ein hochrangiger Berater des ukrainischen Präsidenten, geheime Teile des sogenannten Siegesplans vorgelegt. Dieser beinhalte eine Liste von konkreten Zielen, die Art der benötigten Waffen und die strategische Vorgehensweise zur Zerstörung der logistischen Infrastruktur Russlands.

"In den Anhängen des Siegesplans ist genau festgelegt, welche Waffen eingesetzt werden sollen, um die Logistik weit entfernt von der Frontlinie zu zerstören".

Podoljak stellte klar, dass Kiew für die Umsetzung dieser Punkte auf die militärische Unterstützung der USA angewiesen sei, sowohl in Form von Waffen als auch bezüglich der notwendigen Genehmigung für solche Angriffe.

Der Plan sehe nicht vor, alle Gebiete im Osten des Landes mit militärischen Mitteln zurückzugewinnen. Keine der Friedensformeln, die europäische und US-amerikanische Politiker in der Vergangenheit vorgeschlagen hätten, würden funktionieren.

Am Mittwoch hatte Wladimir Selenskij der Werchowna Rada seinen Siegesplan präsentiert, der aus fünf Punkten und drei geheimen Anhängen besteht. Der Plan sieht unter anderem vor, die Ukraine in die NATO einzuladen, die Verteidigung des Landes zu stärken, ein "umfassendes nicht-nukleares strategisches Abschreckungspaket" zu schnüren und die ukrainische Wirtschaft zu fördern. Selenskij kündigte an, dass das Vorhaben es der Ukraine ermöglichen werde, den Konflikt "bis spätestens 2025" zu beenden.

Die Reaktionen auf das Vorhaben sind gemischt. Während die westlichen Verbündeten allgemein ihre Solidarität mit der Ukraine betonen, sind einige Staaten zurückhaltend, wenn es um eine sofortige NATO-Mitgliedschaft geht. Julianne Smith, die NATO-Sonderbeauftragte der USA, erklärte am Mittwoch, man unterstütze den "unumkehrbaren Weg" der Ukraine in Richtung Mitgliedschaft, aber ein tatsächlicher Beitritt könne nicht als kurzfristiges Ziel betrachtet werden.

"Wir sind derzeit nicht an einem Punkt, an dem das Bündnis über eine kurzfristige Einladung spricht. Aber wie immer werden wir die Gespräche mit unseren Freunden in der Ukraine fortsetzen, um mit ihnen die Möglichkeiten einer weiteren Annäherung an das Bündnis zu erörtern."

Moskau hat Selenskijs Plan scharf kritisiert und ihn als einen Plan der USA bezeichnet, bis zum letzten Ukrainer gegen Russland zu kämpfen. Kremlsprecher Dmitri Peskow warf den ukrainischen Behörden vor, eine Politik zu verfolgen, die perspektivlos sei. Das russische Außenministerium bezeichnete den Plan als "eine Ansammlung zusammenhangloser Parolen".

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