Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem ukrainischen Machthaber Wladimir Selenskij weitere Militärhilfe zugesagt. Beim Besuch Selenskijs in Berlin erklärte der Kanzler am Freitag:
"Deutschland steht weiterhin fest an der Seite der Ukraine."
Man habe Kiew gerade ein neues "militärisches Unterstützungspaket" im Wert von mehr als 600 Millionen Euro geliefert. Mit Unterstützung weiterer Länder werde man zusätzliche Waffen im Wert von 1,4 Milliarden Euro liefern, darin enthalten seien unter anderem Luftverteidigungssysteme, Kampfpanzer, Haubitzen, Artilleriemunition und Kampfdrohnen. Damit nicht genug:
"Auch im nächsten Jahr werden wir unsere Unterstützung der Ukraine kraftvoll fortsetzen."
Gleich zu Beginn seiner Ausführungen wurde der Kanzler emotional:
"Unsere Herzen sind bei dir und deinem Volk, lieber Wolodymyr."
Deutschland sei der weltweit zweitgrößte Unterstützer der Ukraine, und dabei "wird es bleiben, das kann ich dir hier und heute versichern".
Scholz vermutete, es sei "ganz offensichtlich" Russlands Ziel, den "Durchhaltewillen" der ukrainischen Bevölkerung durch Beschuss der Infrastruktur angesichts des nahenden Winters "zu brechen".
Der vergessliche Kanzler hatte auch eine "klare Botschaft" an den russischen Präsidenten Wladimir Putin:
"Ein Spiel auf Zeit wird nicht funktionieren."
Selenskij ist nach Berlin gekommen, um dem Kanzler seinen sogenannten "Siegesplan" vorzustellen, der zuletzt in Washington wenig Begeisterung ausgelöst hatte. Der Anspruch seiner Regierung sei "ein gerechter Frieden für die Ukraine". Der – inmitten schwerer militärischer Rückschläge – angekündigte Plan beinhalte "ganz gezielte, realistische Schritte unserer Meinung nach, die die Situation in Richtung eines echten Friedens bewegen könnten." Man wolle wie niemand sonst, dass der Krieg zu Ende gehe – und habe immer alles dafür getan, damit dieser sich nicht ausweite.
Der ukrainische Machthaber bedankte sich brav bei "Deutschland und dir, Olaf, persönlich für die starke Unterstützung der Ukraine". Vor allem die Luftverteidigung rette "Tausende Leben".
Selenskij, dessen reguläre Amtszeit vor Monaten abgelaufen war, war am frühen Freitagnachmittag in Berlin gelandet. Wegen seines Besuchs sind wieder einmal Teile des Berliner Regierungsviertels aus Sicherheitsgründen gesperrt. Auch der Verkehr der S-Bahn wurde auf vielen Strecken reduziert.
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