Kommissarin: EU kann ohne russisches Gas auskommen

Die EU wird ohne das russische Gas auskommen, nachdem der Vertrag über den Transit durch die Ukraine ausgelaufen sei, erklärt die EU-Kommissarin Kadri Simson. Die energetische Infrastruktur der Ukraine könnten europäische Unternehmen jedenfalls nutzen.

Brüssel kann auf die Lieferungen des russischen Erdgases über die Ukraine verzichten. Dies hat die EU-Kommissarin für Energie, Kadri Simson, auf einer Pressekonferenz am Mittwoch erklärt. Ihr zufolge sei die EU bereit, ohne russisches Gas zu leben, nachdem der Transitvertrag ausgelaufen sei.

Simson bezeichnete die Gasimporte aus Russland als immer noch beeindruckend, obwohl sie von 45 Prozent im Jahr 2021 auf 15 Prozent im Jahr 2023 gesunken seien.

Gleichzeitig halte die EU-Kommission es für akzeptabel, wenn europäische Unternehmen die Infrastruktur in der Ukraine für den Gastransit nach Beendigung des Vertrags mit Russland nutzen würden:

"Europäische Unternehmen haben das Recht, die ukrainische Infrastruktur zu nutzen, es gibt keine Sanktionen dagegen, und auch die ukrainische Seite hat daran Interesse."

Der Vertrag über den russischen Gastransit durch die Ukraine läuft Ende 2024 aus. Kiew hat wiederholt erklärt, dass es das Dokument nicht verlängern wird.

Vor diesem Hintergrund plant Aserbaidschan eine Erweiterung seiner Gasexporte nach Europa und verhandelt diese Lieferungen bereits mit drei Staaten. Derzeit fließt das aserbaidschanische Gas nach acht EU-Ländern, und zwar Italien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Serbien, Slowenien und Kroatien.

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