Das ungarische Energieunternehmen Mol hat eine Vereinbarung mit Öllieferanten und Pipelinebetreibern unterzeichnet, die die Lieferung von Rohöl über die Druschba-Pipeline von Russland durch Weißrussland und die Ukraine nach Ungarn und in die Slowakei vorsieht. Dies hat das Unternehmen am Montag auf der Webseite der Budapester Börse mitgeteilt.
Diese Ankündigung erfolgte, nachdem Kiew die Einschränkungen gegen Lukoil verhängt hatte, die verbieten, die Ukraine als Transitland zu nutzen. Der ungarische Öl- und Gaskonzern kontrolliert die Raffinerien in Ungarn und der Slowakei. Laut dem Abkommen muss das Unternehmen die Rohölversorgung an der weißrussisch-ukrainischen Grenze übernehmen.
Vorher war der russische Ölproduzent Lukoil für die Lieferungen von Rohöl an Punkte in Ungarn und der Slowakei unweit der ukrainischen Grenze zuständig, die aufgrund der ukrainischen Sanktionen zum Erliegen gekommen waren.
"Die neue Vereinbarung bietet eine nachhaltige Lösung für den Transport von Öl aus Russland durch die Druschba-Pipeline. Ich halte dies für eine herausragende Leistung, da es MOL ermöglichen wird, zur Versorgungssicherheit in beiden Ländern beizutragen", wird Gabriel Szabó, der Vizepräsident von MOL Group Downstream, in der Erklärung zitiert. Wie es heißt, stünden die aktualisierten Transportvereinbarungen im Einklang mit Einschränkungen der EU und der Ukraine.
Die von Brüssel eingeführten Energiesanktionen haben Ungarn und die Slowakei betroffen, weil diese über keinen direkten Meerzugang verfügen. Sie haben die Ölimporte aus Russland über die Druschba-Pipeline trotz Sanktionen fortgesetzt, weil die EU vorübergehend eine Ausnahme für diese Länder gestattet hat.
Die Druschba-Pipeline besteht aus zwei Strängen. Der Nordstrang verläuft durch Weißrussland, Polen und Deutschland. Vergangenen Sommer wurde die Ölbeförderung aufgrund von EU-Sanktionen eingestellt. Eine Ausnahme wurde für Ungarn und die Slowakei gemacht, durch die der Südstrang der Pipeline verläuft.
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