Eine junge Frau, die am Wochenende zusammen mit dem Telegram-Gründer Pawel Durow in Paris festgenommen worden war, ist Medienberichten zufolge nach einem Verhör wieder auf freiem Fuß. Ihr Leibwächter wurde ebenfalls freigelassen, während der russische Milliardär selbst in Haft bleibt.
"Sein Leibwächter und seine Assistentin, die ihn ständig begleiten, wurden vor ihrer Freilassung von den Ermittlern verhört, so eine Quelle, die mit dem Fall vertraut ist", schrieb Le Figaro am Montag.
Über Wawilowa ist nicht viel bekannt. Berichten zufolge kam sie im Jahr 2000 zur Welt, lebte in Moskau und zog im Jahr 2022 nach Dubai. Sie bezeichnet sich selbst als Krypto-Trainerin und Streamerin und saß im Privatjet des 39-Jährigen, als sie auf dem Flughafen Le Bourget landeten. Obwohl Durow und Wawilowa ihre Beziehung nicht öffentlich gemacht haben, deuten einige im Netz geteilte Fotos auf eine enge Verbindung hin. Die Beiträge der Russin lassen darauf schließen, dass sie sich an denselben Orten wie Durow aufgehalten hat, darunter in Kasachstan, Kirgisistan und Aserbaidschan. Wawilowa postete auf Instagram auch Fotos von einem Flugzeug, bei dem es sich vermutlich um Durows Privatjet handelt.
Baptiste Robert, ein französischer Experte für Cybersicherheit, hat die engen Verbindungen zwischen der jungen Frau und dem Gründer von Telegram aufgedeckt. So war am 21. August in einem Video zu sehen, wie Durow in Aserbaidschan seine Fähigkeiten im Zielschießen perfektionierte. Am selben Tag veröffentlichte Wawilowa ein ähnliches Video. Der Experte gab auch an, dass die beiden in einem 5-Sterne-Hotel übernachtet hätten.
Auf der Plattform Twitch erklärte Wawilowa in einem Video, wie sie Kryptowährungen nutzt, um Sanktionen zu umgehen. "Als Russland sanktioniert wurde, rieten mir meine klugen Freunde, von denen mich einer über Krypto aufgeklärt hatte, noch am selben Tag, alle Kryptowährungen an Trust Wallet zu senden."
Über sein Privatleben schweigt sich der 39-Jährige aus. Ob er offiziell verheiratet war oder Kinder hat, ist nicht bekannt. Ende Juli enthüllte er erstmals eine intime Seite: Er habe dank einer Samenspende mehr als hundert Kinder in 12 Ländern. Er habe vor 15 Jahren beschlossen, einem unfruchtbaren Freund zu helfen, aber sein genetisches Material habe sich als so gut erwiesen, dass die Ärzte ihn überredet hätten, weiter Samen zu spenden.
Telegram erklärte am Sonntag, es sei absurd, die Plattform oder ihren Besitzer für den Missbrauch durch Dritte verantwortlich zu machen. Die App halte sich an die EU-Gesetze, einschließlich des Digital Services Act.
Die App, die weltweit fast eine Milliarde Nutzer hat, wurde von Durow und seinem Bruder in Russland entwickelt. Telegram verschlüsselt eingehende und ausgehende Nachrichten, was die Privatsphäre von Absendern und Empfängern verbessert, und verweigert Strafverfolgungsbehörden grundsätzlich den Zugang zu Nutzerdaten oder Chatprotokollen. Durow sagte, dies habe die unerwünschte Aufmerksamkeit von Geheimdiensten auf der ganzen Welt auf sich gezogen.
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