Einige ukrainische Soldaten würden von ihren Befehlshabern tagelang ohne Nahrung und Wasser zurückgelassen. Dabei werde ihnen unter Androhung des Todes der Rückzug verboten. Dies berichtete ein ukrainischer Soldat, der sich ergeben hatte, im Interview mit dem russischen Verteidigungsministerium.
Am Sonntag veröffentlichte das Ministerium einen dreiminütigen Clip mit dem ukrainischen Soldaten und ehemaligen Polizeioffizier Aleksandr Makievsky. In dem Video erklärt er, dass er sich den russischen Streitkräften freiwillig ergeben hat, nachdem er an der Front die rücksichtslose Haltung der ukrainischen Militärführung gegenüber den eigenen Truppen am eigenen Leib erfahren habe.
Makievsky sei zunächst aus dem Polizeidienst entlassen worden, nachdem er sich geweigert habe, einer ukrainischen Angriffsbrigade beizutreten. Drei Monate später sei ihm das Geld ausgegangen. Er habe einen Einberufungsbescheid erhalten und schließlich keine andere Wahl gehabt, als einen Vertrag mit dem Militär zu unterzeichnen. Ihm sei mitgeteilt worden, dass er in der zweiten Verteidigungslinie im Donbass eingesetzt werde, wo er nicht direkt mit den russischen Streitkräften kämpfen würde. In dem Interview berichtet er, wie es dann tatsächlich gewesen ist:
"Wir wurden sofort geholt und dort abgeladen und sollten uns eingraben … die Spaten waren stumpf, die Arbeit war unmöglich. […] Wir hatten weder Essen noch Wasser. Am sechsten Tag dachte ich, ich würde sterben".
Als eine ukrainische Gruppe beschloss, sich zurückzuziehen, hörte er eines Tages einen äußerst chaotischen und bedrohlichen Funkspruch. "Der Gruppe wurde gesagt: 'Wenn ihr euch zurückzieht, werden wir eine Salve von Grad-Raketen auf eure Position abfeuern. Im Krieg wird davon kein Aufheben gemacht.'" Makievsky gab zu, dass er Angst hatte und gehen wollte. Ihm war aber klar, dass er von seinen eigenen Truppen hingerichtet werden würde. "Zwei brüderliche Völker werden gegeneinander ausgespielt … der Krieg ist die Hölle … die Regierung veruntreut Geld, während das einfache Volk leidet. Sie machen Geschäfte, und die Kommandeure sind nicht besser", erläuterte er seine Sicht auf den Krieg.
Viele der kapitulierenden ukrainischen Soldaten beschuldigen Kiew, sie als "Kanonenfutter" zu behandeln. Sie hätten noch nicht einmal eine Grundausrüstung für den Kampf erhalten. Ihre Grundausbildung sei mangelhaft und viele Ukrainer würden desertieren. Inzwischen hat das russische Militär eine spezielle Funkfrequenz für die Ukrainer eingerichtet, die sich ergeben wollen. Die Russen garantieren den Kriegsgefangenen eine humane Behandlung.
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