Remigrations-Plan: Schweden könnte auch eingebürgerte Staatsbürger zum Verlassen des Landes anregen

Mit einer Geldprämie im Rahmen eines "freiwilligen Rückführungsprogramms" will Schweden nicht integrierte Migranten zum Verlassen des Landes bewegen. Derzeit prüft die Einwanderungsministerin einen Vorschlag zur Ausweitung des Programms. Dieser soll auch eingebürgerte Migranten zur Rückkehr in ihre Heimat ermutigen, wenn diese sich nicht integriert haben.

Schweden könnte ein Programm ausweiten, mit dem Migranten, die sich nicht in die Gesellschaft integrieren können, zur Ausreise ermutigt werden. Dies geht aus einem Bericht hervor, der der schwedischen Einwanderungsministerin Maria Malmer Stenergard in dieser Woche vorgelegt wurde.

Das sogenannte "freiwillige Rückführungsprogramm", das derzeit in Schweden gilt, bietet Flüchtlingen und Migranten eine einmalige Zahlung von 10.000 schwedischen Kronen (circa 865 Euro) pro Erwachsenem und 5.000 pro Kind sowie Reisekosten, wenn sie sich bereit erklären, das Land zu verlassen.

Eine Untersuchungskommission hat jedoch empfohlen, dieses Programm nicht nur auf Inhaber von befristeten oder unbefristeten Aufenthaltsgenehmigungen auszuweiten, sondern auch auf eingebürgerte schwedische Staatsbürger und deren Familienangehörige.

Der Bericht schlägt zudem vor, eine Rückzahlungspflicht für diejenigen einzuführen, die das Geld erhalten, aber nicht ausgereist sind. Gleichzeitig wird darin ein Vorschlag abgelehnt, den Betrag zu erhöhen, da befürchtet wird, dies könnte ein "falsches Signal" an die Migranten senden, dass sie in Schweden "nicht willkommen" sind.

"Der Vorschlag der Untersuchung wird nun im Justizministerium analysiert", schrieb Migrationsministerin Stenergard auf X (ehemals Twitter) und räumte ein, dass das derzeitige Programm ineffektiv sei, da nur sehr wenige Menschen von der verfügbaren Unterstützung wüssten.

Die im Ausland geborene Bevölkerung Schwedens hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt und betrug im Jahr 2023 über 2,15 Millionen, was mehr als einem Fünftel der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht. Nach einer Rekordzahl von Einwanderern im Jahr 2015 verhängte Stockholm jedoch Beschränkungen, die die Einwanderungspolitik des Landes zu einer der strengsten in Europa machten.

Infolgedessen verließen laut Stenergard im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit über fünf Jahrzehnten mehr Menschen Schweden als einreisten. "Wir sehen, dass viele auswandern, auch ohne Unterstützung zu erhalten", sagte sie. "Kürzlich habe ich Zahlen vorgelegt, die zeigen, dass wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit über 50 Jahren eine Nettoauswanderung hatten."

"Für diejenigen, die sich nicht in die schwedische Gesellschaft integriert haben, kann die Rückkehrmigration eine Möglichkeit sein, sich ein besseres Leben zu verschaffen", fügte sie hinzu. "Sie ist eine von mehreren Möglichkeiten, eine nachhaltige Einwanderung zu erreichen, die die Integration stärkt und die Ausgrenzung verringert."

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