Die Pressestelle des Außenaufklärungsdienstes der Russischen Föderation (SWR) hat am Dienstag über die Nachrichtenagentur TASS einen Kommentar über die politische Situation in der Ukraine verbreitet. Darin erklärt der Geheimdienst unter anderem, dass das US-Establishment mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zunehmend unzufrieden sei und derzeit nach einem gefügigeren Ersatz für ihn suche. Die Zweifel, ob Kiew die ihm von Washington bereitgestellten Hilfsmittel zweckmäßig nutze, würden sowohl im demokratischen als auch im republikanischen Lager immer lauter. TASS zitiert den Gemeindienst mit den Worten:
"Selenskij unternimmt wahnsinnige Schritte, die mit einer Ausweitung der Eskalation weit außerhalb der Ukraine drohen."
Die "fieberhaften" Handlungen des Politikers erklärt der SWR mit der Furcht um sein Amt, da seine Amtszeit offiziell am 20. Mai dieses Jahres ausgelaufen sei. Inzwischen erörtere die US-Regierung die Möglichkeit, Selenskij mit einer "lenkbareren" Person zu ersetzen. Dabei halte das Weiße Haus den früheren ukrainischen Innenminister Arsen Awakow für eine passende Ablösung.
Zu Awakows "starken Seiten" rechne die US-Regierung seine engen Beziehungen mit ukrainischen Nationalisten und Kontakte zu europäischen Staats- und Regierungschefs. Laut Washingtons Plan solle der letzte Punkt es dem Westen ermöglichen, sich auf eventuelle Friedensgespräche mit Russland besser vorzubereiten, heißt es in der SWR-Mitteilung.
"Die US-Regierung hat bereits ihre affinen NGOs beauftragt, das Szenario zu erarbeiten, mit dem Awakow an die Macht kommen kann."
Derzeit werde diese Angelegenheit mit den Vorsitzenden der führenden ukrainischen Parteien Vaterland um Julija Timoschenko und Europäische Solidarität um Pjotr Poroschenko sowie mit einflussreichen Parlamentariern der Präsidentenpartei Diener des Volkes erörtert. Laut SWR-Angaben solle in Zukunft eine Desinformationskampagne gegen Selenskij in Gang gebracht werden, um ihn in Verruf zu bringen und zum Rücktritt zu zwingen.
Russlands Außenaufklärungsgeheimdienst sagt der Ukraine dennoch eine triste Zukunft vorher. Demnach verwandele sich das Nachbarland allmählich in ein "schwarzes Loch" Europas. Die einzige Grundlage für eventuelle Friedensverhandlungen bleibe der vom Kremlchef Wladimir Putin unterbreitete Plan.
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