Mutmaßlicher Mörder von Irina Farion festgenommen

Ukrainische Sicherheitskräfte haben einen 18-Jährigen wegen des Verdachts auf die Ermordung von Irina Farion festgenommen. Laut dem Innenministerium dauerten die Vorbereitungen zu dieser Festnahme 139 Stunden. Die Ermittlungen laufen weiter.

Der mutmaßliche Mörder von Irina Farion ist in der ukrainischen Stadt Dnjepr festgenommen worden. Laut einer Erklärung des Innenministeriums handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen jungen Mann im Alter von 18 Jahren. In Vorbereitung zum Verbrechen habe er mindestens drei Wohnungen in Lwow, wo Farion ansässig war, gemietet. Die Ermittler würden weiterhin alle Einzelheiten des Deliktes, einschließlich der Auftraggeber, untersuchen. Vorläufig gehe man davon aus, dass der Festgenommene bei der Tatausführung allein gehandelt habe, heißt es.

An der Festnahme habe ein Team aus Mitarbeitern verschiedener Sicherheitsorgane der Ukraine 139 Stunden lang gearbeitet, hieß es vom Innenministerium weiter. Sie sollen jeden Ort entlang des Fluchtwegs des Schützen überprüft und etwa 100 Hektar Wald durchsucht haben.

Der Leiter des Innenministeriums, Igor Klimenko, meldete die erfolgreiche Festnahmeoperation dem Präsidenten Wladimir Selenskij. Er veröffentlichte auf Telegram die entsprechende Fotoaufnahme, auf der das Gesicht des Mannes aber nicht zu sehen ist. Sein Name und andere persönliche Daten werden auch nicht bekannt gegeben.

Der Mordanschlag auf Irina Farion, Mitglied der rechtsextremen Partei Swoboda und ehemalige Abgeordnete des ukrainischen Parlaments, hatte sich am 19. Juli ereignet. Ein Unbekannter schoss auf die Nationalistin neben ihrem Haus in Lwow, eine Kugel traf sie in die Schläfe. Farion überlebte den Anschlag nicht, sie verstarb später im Krankenhaus.

Am Dienstag bekannte sich die neonazistische Gruppierung National-Socialism/White Power, die als terroristische Organisation in Russland eingestuft ist, zum Mord an Farion. Laut deren Angaben bestünde der Grund für die Tat darin, dass Farion in der ukrainischen Gesellschaft einen "sprachlich motivierten Hass" entfacht habe.

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