In der Ukraine wurden landesweit 30 Beamte wegen des Verdachts auf Veruntreuung von Haushaltsmitteln festgenommen, die für den Bedarf der ukrainischen Streitkräfte bestimmt worden waren. Dies berichtete die Zeitung RBC mit Bezugnahme auf das ukrainische Innenministerium.
An der groß angelegten Operation haben Mitarbeiter der Generalstaatsanwaltschaft, des Staatlichen Ermittlungsbüros, des Sicherheitsdienstes der Ukraine, der Nationalen Polizei und anderer Strafverfolgungsbehörden teilgenommen. Sie wurde mit Unterstützung des ukrainischen Verteidigungsministeriums und der ukrainischen Streitkräfte durchgeführt, so die Zeitung.
Die Strafverfolgungsbehörden haben 70 Durchsuchungen durchgeführt. Nach Angaben der Ermittler waren Mitarbeiter der Unterkunftsabteilungen in fast allen Regionen der Ukraine an der Veruntreuung von Geldern beteiligt. 15 Verdächtige waren Mitglieder organisierter krimineller Gruppen. Der Gesamtschaden für den Staat belief sich auf mehr als 138 Millionen Griwna (etwa 3,1 Millionen Euro).
Die verhafteten Beamten sind der Veruntreuung und Unterschlagung von Geldern beim Kauf von Brennholz für den Verteidigungsbedarf zu überhöhten Preisen und bei Bauarbeiten an militärischen Infrastrukturobjekten angeklagt. Außerdem stehen die Verhafteten wegen Amtsmissbrauchs, der Vernachlässigung des Militärdienstes sowie der Gründung, Leitung und Beteiligung an einer kriminellen Gruppe unter Anklage.
Unter den Verdächtigen sei ein Leiter der Unterkunftsabteilung einer der Wirtschaftseinheiten der ukrainischen Streitkräfte im Gebiet Lwow, berichtet die Zeitung. Er habe eine Wohnung im Wert von vier Millionen Griwna (etwa 88.000 Euro) und einen teuren Geländewagen für seine Tochter gekauft, die unter Verstoß gegen das Gesetz registriert worden seien.
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