Der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Alexander Syrski, ist am Montag zu einer Inspektion der 59. motorisierten Infanteriebrigade aufgebrochen. Aus einer offiziellen Mitteilung geht hervor, dass der Grund des Besuches die großen Verluste innerhalb der Einheit sind. Syrski werde vom Chef des Militärischen Ordnungsdienstes begleitet.
Zuvor hatte sich Kateryna Polischtschuk, eine Notfallsanitäterin der Brigade, an den Präsidenten Wladimir Selenskij gewandt, damit er die Führung der Militäreinheit überprüfe. Die Ärztin äußerte sich besorgt über den Befehlshaber Bogdan Schewtschuk. Sie warf ihm "kriminelle Befehle, gewisse Fahrlässigkeit, Rücksichtslosigkeit gegenüber Leben und Gesundheit des Personals" vor. Die Handlungen von Schewtschuk hätten große Verluste unter den Militärangehörigen verursacht, darunter auch unter den Militärs in wichtigen Führungspositionen. Der Kommandeur sei auch einer der Gründe, warum Polischtschuk ihren Job in der Brigade aufgegeben habe.
Schewtschuk führt die 59. Brigade seit April dieses Jahres an. Polischtschuk zufolge habe er diesen Posten dank "verwandtschaftlicher Verhältnisse" bekommen.
Mehr zum Thema – "Pentagon ließ das Wichtigste aus" – US-Militärexperte über Gründe für Scheitern von Kiews Armee