Viktor Orbán hat mitgeteilt, dass der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping von neuen Friedensgesprächen zwischen Moskau und Kiew noch in diesem Jahr ausgehen. Das berichtet die spanische Zeitung El País unter Berufung auf Briefe, die Orbán an europäische Staats- und Regierungschefs geschickt haben soll.
"Aufgrund meiner Gespräche glaube ich, dass die Chancen jetzt besser stehen, dass alle möglichen Vorschläge für einen Waffenstillstand und einen Fahrplan für Friedensgespräche positiv aufgenommen werden", zitiert die Zeitung Orbán. Er sei der Meinung, dass Europa eine Friedensinitiative starten sollte, ohne auf die USA zu warten.
Putin sei zu einem Waffenstillstand mit der Ukraine bereit, wenn dieser nicht nur dazu diene, die ukrainischen Streitkräfte umzustrukturieren, betonte Orbán.
Darüber hinaus forderte er die EU-Staats- und Regierungschefs auf, einen Dialog mit Xi Jinping aufzunehmen, der sich als "ehrlicher Vermittler" in den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine sieht.
"Präsident Xi sieht Chinas Politik als Friedenspolitik, während die Politik der USA und Europas eine Kriegspolitik ist, bei der Europa automatisch der amerikanischen Linie folgt."
Orbán, der wiederholt erklärt hat, dass der Krieg beendet werden müsse, weil die Eskalation und das Vorgehen der NATO eine Bedrohung für die globale Sicherheit darstellten, warnte zudem, dass die nächsten zwei Monate auf dem Schlachtfeld "dramatischer denn je" sein würden.
Der ungarische Premierminister besuchte Anfang des Monats Kiew, Moskau und Peking, wo er Gespräche mit den Staatschefs dieser Länder führte. Bei den Gesprächen in Kiew forderte Orbán die Ukraine auf, einen Waffenstillstand zu erwägen, doch das Kabinett von Wladimir Selenskij lehnte den Vorschlag ab. In Moskau erklärte Orbán nach Gesprächen mit Putin, die Positionen der Kriegsparteien lägen weit auseinander.
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