"Unwahr": Russland weist ukrainische Behauptung eines Angriffs auf zivile Ziele zurück

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau weist die Behauptung der Ukraine zurück, gezielt ein Kinderkrankenhaus in Kiew angegriffen zu haben. Die dortigen Schäden seien demnach auf eine fehlerhafte Luftabwehr und nicht auf einen russischen Raketenangriff zurückzuführen.

Behauptungen ukrainischer Vertreter, Russland habe am Montag absichtlich zivile Ziele in Kiew angegriffen, seien "absolut unwahr", erklärte das russische Verteidigungsministerium in Moskau.

Die ukrainische Hauptstadt wurde im Laufe des Tages von einer Reihe starker Explosionen erschüttert, wie zahlreiche von lokalen Medien veröffentlichte Videos zeigen. Berichten zufolge befinden sich Zivilisten unter den Opfern.

Der ukrainische Regierungschef Wladimir Selenskij beschuldigte Moskau, absichtlich ein bekanntes Kinderkrankenhaus ins Visier genommen zu haben, und sagte "es ist unmöglich, dass Russland nicht weiß, wohin seine Raketen fliegen, und es muss sich für seine Verbrechen verantworten."

Der ukrainische Innenminister Igor Klimenko bezeichnete Russland als "eine Nation von Terroristen und Abschaum" und fügte hinzu, dass in der Hauptstadt mindestens sieben Menschen getötet wurden.

Das russische Militär bestätigte, dass es am Montag eine Reihe von Langstreckenraketen abgefeuert hat, betonte jedoch, dass diese auf Militärfabriken und Flugplätze in der Ukraine gerichtet waren.

"Die Behauptungen von Vertretern des Kiewer Regimes, dass Russland gezielt zivile Einrichtungen angreift, sind absolut unwahr", heißt es in der Erklärung.

"Zahlreiche Fotos und Videos aus Kiew bestätigen unwiderlegbar die Zerstörung durch eine ukrainische Flugabwehrrakete, die von einem Abschussgerät innerhalb der Stadt abgefeuert wurde", hieß es.

Berichten zufolge setzte Russland bei dem Angriff luftgestützte Hyperschallraketen vom Typ Kinschal ein. Hochrangige ukrainische Beamte haben behauptet, dass diese Waffen von den Patriot-Raketensystemen abgefangen werden können. In der vergangenen Woche erklärte ein hochrangiger Kommandeur der Luftverteidigung, dass bisher keine Kinschal-Rakete den US-amerikanischen Schutzschild durchdrungen habe, obwohl Moskau mehr als 20 dieser Raketen abgefeuert habe.

"Alle Kinschal-Raketen, die seit der Ankündigung der Stationierung von Patriot-Systemen auf die ukrainische Hauptstadt abgefeuert wurden, konnten erfolgreich gestoppt werden. Seit Mai 2023 hat keine einzige ballistische Rakete ihr Ziel in der Hauptstadt erreicht", sagte Oberst Sergej Jarjomenko, Kommandeur der 96. Luftverteidigungsbrigade, der Nachrichtenagentur Ukrinform.

Moskau hat schon früher behauptet, dass Kiew seine Abfangquoten übertreibt. Die Ukrainer behaupten, mehr Kinschals abgeschossen zu haben, als die russischen Streitkräfte tatsächlich eingesetzt haben, so hochrangige russische Militärs. Bislang gibt es keinen Beleg dafür, dass das Patriot-System in der Lage ist, ballistische Hyperschallraketen anfangen zu können. 

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