Nach Angaben von Reuters soll die EU-Kommission bereits begonnen haben, die nächste Handelsbeschränkung gegen China vorzubereiten. In diesem Fall geht es um Chips älterer Generation, also jene Chips, die sich in allerlei Geräten wiederfinden, vom Handy über die Klimaanlage bis zur Waschmaschine. Die Kommission antwortete nicht auf Nachfragen von Reuters, die Antwort auf die Untersuchung soll aber bereits im September vorliegen.
Grund dafür soll sein, dass chinesische Unternehmen derzeit massiv in den Aufbau von Produktionsanlagen für diese Chips investieren. Eine Entwicklung, die selbst Reuters als Reaktion auf den Handelskrieg bezeichnet. Dieser von den USA begonnene Handelskrieg solle die chinesische Wirtschaft insbesondere über den Entzug des Zugangs zu Technologie schwächen.
"EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte bereits im April bei einem Treffen mit US-Regierungsvertretern angedeutet, dass die EU-Kommission die Chipbranche unter die Lupe nehmen könnte", schreibt die Wirtschaftswoche. Argumentiert wird wieder mit dem aktuell beliebten Begriff der "Überkapazitäten", die die Preise auf dem Weltmarkt ruinieren könnten.
Mit einer ähnlichen Begründung verhängte die EU jüngst 37 Prozent Zoll auf chinesische Elektroautos, gegen den Widerstand vor allem der deutschen Automobilindustrie, die dadurch ihre wichtigen Exporte nach China bedroht sieht. Angesichts dessen, in wie vielen Produkten die Chips verbaut sein könnten, nach denen die EU-Kommission jetzt forscht, und dass der alternative Lieferant mit hoher Wahrscheinlichkeit Taiwan hieße, welches die USA gegen China setzen wollen, wie sie die Ukraine gegen Russland setzten, keine angenehme Aussicht. Die Erfolgsquote der EU-Kommission bei der Entwicklung derartiger Maßnahmen erscheint bislang nur in einem einzigen Bereich überzeugend: bei den zerstörerischen Rückwirkungen auf die europäische Wirtschaft.
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