Russische Streitkräfte haben die Grenze im Norden der Ukraine überquert und ein Dorf eingenommen. Das teilte der Chef der Tschetschenischen Republik, Ramsan Kadyrow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Das Dorf befindet sich im Gebiet Sumy an der Grenze zur russischen Region Kursk. An den Kämpfen waren Soldaten des Achmat-Tschetschenien-Regiments des russischen Verteidigungsministeriums beteiligt.
"Eine weitere Siedlung ist vom Feind befreit. Es handelt sich um das Dorf Ryschewka, das an der Grenze zum Gebiet Kursk liegt", heißt es in der Veröffentlichung.
Infolge der großangelegten Offensive habe die ukrainische Seite erhebliche Verluste erlitten und sei zum Rückzug gezwungen gewesen, so Kadyrow weiter. Er betonte, dass die koordinierte und effiziente Arbeit der Kämpfer aller Einheiten die Befreiung des Dorfes "ohne gewisse Schwierigkeiten in nur drei Tagen" ermöglicht habe.
Dem beigefügten Video zufolge kamen bei der Attacke Panzer, Haubitzen, Mörser und FPV-Drohnen zum Einsatz. Schließlich stürmten die vorrückenden Kämpfer das Dorf und dokumentierten ihren Erfolg mit einer Videoaufnahme vor einem Verwaltungsgebäude.
Ryschewka grenzt an die russische Kleinstadt Tetkino, wobei die Grenze direkt über die Obstgärten am Rande des Dorfes verläuft. Derweil entflammte unter den russischen Militärbloggern eine Diskussion darüber, ob die Aktion des Regiments Achmat im Zusammenhang mit der Errichtung der russischen Sanitätszone im benachbarten Oblast Charkow betrachtet werden könnte. Es wird angenommen, dass die Attacke eine kleine taktische Aktion mit einem Informationseffekt darstellen könnte. Die Stadt Charkow befindet sich 240 km südöstlich von Ryschewka. Der von den Kämpfern des russischen Truppenverbandes "Norden" betriebene Telegram-Kanal "Nördlicher Wind" bestätigte die Befreiung des Dorfes.
Mitte Mai erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass Moskau aufgrund des Beschusses der russischen Grenzgebiete durch die AFU gezwungen sei, eine sanitäre Sicherheitszone in der Ukraine einzurichten. Seit einem Monat dauern die Kämpfe im Gebiet Charkow an. Die ukrainische Armee versucht mit einer Gegenoffensive die russischen Streitkräfte zurück ins Gebiet Belgorod zu drängen – bislang erfolglos. Für diesen Zweck wurden mehrere ukrainische Brigaden von den anderen Frontabschnitten ins Gebiet Charkow verlegt.
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