"Solidaritätsbesuch": Baerbock reist unangekündigt nach Kiew

Annalena Baerbock ist ohne vorherige Ankündigung nach Kiew gereist – einen Tag nach dem Ende der regulären Amtszeit des ukrainischen Präsidenten. Dabei rief die Ministerin wieder einmal zur weiteren Unterstützung der Ukraine auf – damit die Russen "nicht bald vor unseren eigenen Grenzen stehen".

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ist vor dem Hintergrund der schwierigen militärischen Lage der Ukraine im Konflikt mit Russland zu einem Solidaritätsbesuch nach Kiew gereist. Die Grünen-Politikerin traf am Dienstagmorgen per Bahn zu einem aus Sicherheitsgründen nicht angekündigten Besuch in Kiew ein.

Baerbock rief zur weiteren Unterstützung der ukrainischen Regierung auf. Sonst würden – nach der Logik der Ministerin – die Russen weiter nach Westen vorrücken:

"Wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln, damit die Ukraine bestehen kann ... und damit Putins Truppen nicht bald vor unseren eigenen Grenzen stehen."

Bei der von ihr gemeinsam mit Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius gestarteten "globalen Initiative für mehr Flugabwehr" sei fast eine Milliarde Euro für die zusätzliche Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigungskräfte zusammengekommen:

"Und wir arbeiten intensiv daran, dass das noch mehr wird. ... Wir drehen jeden Stein mehrfach um und sind selbst mit einer zusätzlichen Patriot-Einheit vorangegangen."

Baerbocks Besuch in Kiew erfolgt einen Tag nach dem Ende des Mandats für Wladimir Selenskij als ukrainischer Präsident am gestrigen Montag. Aufgrund des Kriegszustandes wurden von ihm in der Ukraine in diesem Jahr keine Präsidentschaftswahlen angesetzt.

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