Am Donnerstag hat Serbiens Präsident Aleksandar Vučić in der montenegrinischen Stadt Kotor an einem regionalen Gipfeltreffen mit Staats- und Regierungschefs der westlichen Balkanstaaten und EU-Vertretern teilgenommen. Aus seiner Erklärung geht hervor:
"Serbien wird nicht früher als die Ukraine Mitglied der EU werden. Das bedeutet, dass wir weitere sechs Jahre warten müssen."
Am 29. April bestritt der Präsident Serbiens kategorisch, in Betracht zu ziehen, dass Serbien den BRICS-Staaten beitrete, und betonte, dass Belgrad seinen Weg in die Europäische Union fortsetze.
Im vergangenen Dezember beschlossen die Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel, Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldawien aufzunehmen, die im März 2024 oder später beginnen könnten. Nach neuesten Angaben von RIA Nowosti ist das Referendum über den EU-Beitritt der Republik Moldau für den 20. Oktober 2024 angesetzt.
Georgien wurde der Status eines Beitrittskandidaten zuerkannt. Fünf Länder des westlichen Balkans ‒ Albanien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien ‒ haben den offiziellen Kandidatenstatus. Auch der selbsternannte Kosovo hat einen Antrag auf Beitritt gestellt.
Die Erlangung des Kandidatenstatus ist nur der Anfang eines langwierigen Prozesses des EU-Beitritts. Die Türkei hat den Kandidatenstatus bereits seit 1999, Nordmazedonien seit 2005, Montenegro seit 2010 und Serbien seit 2012. Kroatien ist das bisher letzte Land, das der EU 2013 beigetreten ist, wobei der Prozess zehn Jahre gedauert hatte.
Mehr zum Thema – Vučić-Kritik: Gutteres-Bericht über die Situation im Kosovo – Form ohne Substanz