Die Ukraine nutzt üblicherweise jede Waffenruhe, an die sich Russland halte, um einen Vorteil auf dem Schlachtfeld zu erlangen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag als Antwort auf den Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron für eine "olympische Waffenruhe".
Am Montag drängte Macron auf eine globale Einstellung der Feindseligkeiten während der Olympischen Spiele 2024, die im Juli und August in Paris stattfinden werden. Dabei erwähnte er insbesondere den Ukraine-Konflikt und den Krieg in Gaza, als er die Idee mit französischen Medien diskutierte.
In Erwiderung sagte Kremlsprecher Peskow, der russische Präsident Wladimir Putin sei schon vielfach nach ähnlichen Initiativen befragt worden. Peskow erklärte:
"Sowohl unser Präsident als auch unser Militär haben darauf hingewiesen, dass das Kiewer Regime derartige Ideen und Initiativen üblicherweise nutzt, um sich neu zu bewaffnen, umzugruppieren etc. Das macht es sicherlich weitaus schwieriger, solche Vorschläge in Erwägung zu ziehen."
Die russische Regierung hat jedenfalls noch keinen offiziellen derartigen Vorschlag aus Frankreich erhalten, fügte er hinzu.
Nachdem Macron im vergangenen Monat einen olympischen Waffenstillstand in der Ukraine vorgeschlagen hatte, bestand Putin darauf, Moskau werde seine eigenen Interessen und die Lage auf dem Schlachtfeld zur Grundlage der Überlegungen über jeden Aufruf zur Waffenruhe machen.
"Wir sind für Friedensgespräche, aber nicht, wenn sie nur begonnen werden, weil dem Gegner die Munition ausgeht", sagte der russische Staatschef. Moskau erwartet, dass Kiew "tatsächlich ernsthaft wirklich friedliche, langfristig gut nachbarschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Staaten anstrebt, und nicht ein paar Jahre Pause, um sich wiederzubewaffnen", fügte er hinzu.
Macron ist einer jener westlichen Staatschefs, die für eine weitere militärische Unterstützung der Ukraine eintreten. Er hat zugesichert, die französische Waffenproduktion hochzufahren, damit sie in den kommenden Jahren Kiew mit Waffen versorgen kann.
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