von Szene isch Züri
Die linksgerichtete Schweizer Zeitung Tagesanzeiger hat sich in einem unerwarteten Akt der Freimütigkeit auf die Schweizer Buchhandlung Orell Füssli eingeschossen.
Der Grund für ihren Aufruhr?
Die unzensierte Vorschau von Büchern auf der Webseite von Orell Füssli. Der Tagesanzeiger ist völlig auf dem Kriegspfad darüber, dass Orell Füssli es wagt, Bücher ohne die rote Linie der Zensur anzubieten. Besonders die Werbung für die Werke des amerikanisch-britischen Influencers Andrew Tate bringt sie auf die Palme. Der frühere Kickbox-Weltmeister wird als gefährliche Beigabe angesehen, und seine Präsenz auf der Webseite von Orell Füssli wird als Affront betrachtet.
Sind wir etwa im Stasibüro des Buchhandels gelandet? Der Tagesanzeiger scheint sich nun als Literaturpolizei aufzuspielen, die entscheidet, was in den Regalen landet und was nicht – als wäre es eine nordkoreanische Bücherverbrennung. In einer freien, demokratischen Gesellschaft sollte doch jeder seine eigenen Hirnzellen zum Glühen bringen dürfen!
In einem Anflug moralischer Entrüstung hat die Zeitung sogar Screenshots von der Orell-Füssli-Webseite gemacht, um zu zeigen, wie dringend eine Zensur nötig sei. Man kann förmlich die Spuren von verschüttetem Kaffee (hoffentlich handelt es sich dabei um Kaffeespuren) auf dem angestaubten Monitor der Tagesanzeiger-Redaktion sehen – eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Verzweiflung.
Trotzdem scheint der Tagesanzeiger die traditionellen Schweizer Unternehmen dazu zwingen zu wollen, sich seinem Diktat zu beugen. Was verkauft werden darf und was nicht, soll nicht von den Stümpern in den Mainstream-Medien entschieden werden. Es ist einfach zum Haareraufen, dass solche Forderungen überhaupt Gehör finden. Man fragt sich, ob als nächstes Bücher verbrannt werden sollen, um die unerwünschten Gedanken auszumerzen.
Das Zensurkomitee des Tagesanzeigers ist stinksauer darüber, dass Orell Füssli nicht klein beigibt. Aber die Buchhandlung bleibt standhaft und betont, dass sie keine Literatur-Stasi sei. Man verteidige das Recht ihrer Kunden auf ungefilterten Zugang zu Ideen und Gedanken, ohne dass man sich von einer Zeitung bevormunden lasse.
Und was passiert wohl, wenn der Tagesanzeiger herausfindet, dass Orell Füssli auch Bücher von rechtskräftig verurteilten Steuerhinterziehern verkauft?
Oder von Dostojewski? Der war schließlich auch nicht gerade ein Musterbürger, oder?
Oder von dem ganzen Trubel um die Transgender-Kommentare der "Harry Potter"-Autorin J.K Rowling?
Möge die Bücherfreiheit weiterhin siegen! Und danke, Tagesanzeiger, für die beste kostenlose Werbung für das Buch. Die meisten wussten wohl nicht, dass Andrew Tate nun auch Schriften verfasst.
Eine Bitte noch an den Tagesanzeiger: Bitte reinigen Sie den Bildschirm gründlich von den Spuren des Kaffeechaos – es ist Zeit für den Frühjahrsputz!
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