"Die Landkarte ändert sich" – US-Militär schlägt wegen Lage in der Ukraine Alarm

Rückschläge an der Front, schwindende Waffen- und Finanzhilfe aus dem Westen: Die Lage für die ukrainischen Streitkräfte wird immer prekärer. Ein pensionierter US-Luftwaffenoberst rechnet vor diesem Hintergrund damit, dass sich die Frontlinie weiter zuungunsten der Ukraine verschieben wird.

Der Vormarsch der russischen Armee setzt die ukrainischen Streitkräfte ernsthaft unter Druck und könnte sie zu einem noch stärkeren Rückzug zwingen und damit eine neue Frontlinie markieren. Das erklärte der pensionierte US-Luftwaffenoberst Cedric Leighton gegenüber CNN.

"Eines der großen Probleme ist, dass die Russen die Chance haben, die kleineren Geländegewinne, die sie in den letzten Wochen erzielt haben, auszunutzen. Das wird vor allem in der Gegend von Awdejewka … kritisch sein. Es könnte auch in der Gegend um die Stadt Charkow passieren", so der Oberst.

Leighton betonte, dass an diesen Orten eine schwierige Situation für die ukrainischen Streitkräfte entstanden sei. Er fügte hinzu, dass die ukrainische Armee unter diesen Umständen zum Rückzug gezwungen sein könnte:

"Wir werden wahrscheinlich sehen, dass sich die Landkarte der Ukraine ändert, und zwar in Bezug darauf, wo sich die Streitkräfte befinden, wo die ukrainische Verteidigung angesiedelt sein und wohin sich die Frontlinie bewegen wird."

Die Aussage des Obersts reiht sich ein in die auch im Westen wachsende Zahl von Berichten, die die Ukraine auf der Verliererstraße sehen. So hat das renommierte Schweizer Portal InsideParadeplatz jüngst darauf hingewiesen, dass die ukrainische Armee erschöpft sei und bis Jahresende ein mögliches Scheitern der Ukraine drohe.

Und auch in Kiew hat sich die Tonlage geändert, mit der sich Präsident Wladimir Selenskij an die westlichen Länder wendet und von dort Unterstützung einfordert. Zeigte er sich noch vor einiger Zeit siegesgewiss, klingt er nun zusehends verzweifelt.

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