"Unerwünschter Eindruck" – Wiener Polizisten nahmen Geschenke der russischen Botschaft an

Wiener Polizisten, die während der Präsidentschaftswahlen die russische Botschaft bewachten, hatten nach Dienstschluss von der diplomatischen Vertretung Geschenke erhalten. Ihre Vorgesetzten warnten sie nun, solche Aufmerksamkeiten seien strikt abzulehnen.

Mindestens drei Wiener Polizisten, die während der russischen Präsidentschaftswahl für die Sicherheit rund um das Wiener Gebäude der russischen Botschaft sorgten, gingen laut einem Bericht der Kronen Zeitung am Sonntagabend nach Hause mit Geschenktüten, die das russische Staatswappen zeigten.

Die Landespolizeidirektion Wien bestätigte am Dienstag die Entgegennahme von Geschenken. "Nach Beendigung des Einsatzes erhielten Beamte Papiersäcke, die Gegenstände geringen Wertes beinhalteten", erklärte ein Sprecher. Dies sei zwar kein Dienstvergehen, hinterlasse aber einen unerwünschten Eindruck, der dem professionellen Auftreten der Beamten vor Ort nicht entspreche. Die Beamten seien diesbezüglich "sensibilisiert und zur Ablehnung angehalten" worden.

Zum konkreten Inhalt der Tüten wollte ein Sprecher zunächst keine Angaben machen. Wie die Polizei später auf dem sozialen Medium X mitteilte, befanden sich darin Kalender für das Jahr 2024 sowie Pralinen.

Außerdem sollen die Polizeikräfte, die an diesem Tag zum Schutz der Botschaft eingesetzt waren, gelegentlich Kontakt mit den Botschaftsmitarbeitern gehabt und das Gebäude betreten haben. Lokale Medien zitierten einen Polizisten, wonach die Diensthabenden das Gebäude bisweilen betreten hätten, um die Toiletten zu benutzen, und es danach wieder verließen.

Die diesjährigen Präsidentschaftswahlen in Russland fanden vom 15. bis 17. März statt. Im Ausland lebende Russen wählten in russischen Botschaften und Konsulaten.

Mehr zum Thema - Offizielles Endergebnis: Putin zum Präsidenten Russlands erklärt