Todesfälle unter Soldaten: Polen stoppt alle Militärübungen

Nach einer Reihe von tödlichen Unfällen unter Soldaten stellt Polen alle militärischen Übungen ein. Die Militärführung ist aufgefordert, alle Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen. Im Laufe des Monats waren fünf Armeeangehörige bei Manövern ums Leben gekommen.

Auf Anordnung des polnischen Verteidigungsministers Władysław Kosiniak-Kamysz sind alle Militärübungen der nationalen Streitkräfte eingestellt worden. Laut einer entsprechenden Erklärung vom Mittwoch sollen der Generalstab und die Kommandos der Teilstreitkräfte unverzüglich mit einer Überprüfung aller Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen der Ausbildungen beginnen. Die Pause gelte für alle Übungen unter Verwendung von Sprengstoffen und militärischer Ausrüstung mit Ausnahme der Ausbildung ukrainischer Soldaten und Aktivitäten des Ministeriums außerhalb Polens.

In den Medien wurde hervorgehoben, dass die Entscheidung mit einer Reihe von Todesfällen unter polnischen Soldaten, die an Ausbildungsmaßnahmen beteiligt gewesen seien, in Verbindung stehe. Am 25. März wurden zwei Pioniere bei einer ungeplanten  Detonation einer TNT-Ladung auf einem Übungsplatz getötet. Am Tag darauf kam ein Soldat der Spezialkräfte bei einer Übung in einem Berggebiet infolge eines Lawinensturzes ums Leben. Anfang März wurden zwei Militärangehörige von einem Kettenkampffahrzeug überfahren und getötet.

Im März hatte in Polen die Übung Dragon 2024 im Rahmen der großangelegten NATO-Manöver Steadfast Defender 2024 stattgefunden. Beteiligt waren rund 20.000 Soldaten und 3.500 Kampffahrzeuge aus zehn Mitgliedstaaten des Militärbündnisses.

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