Anna Netrebko ist zurück im Großen Festspielhaus in Salzburg – als Straßensängerin "La Gioconda" (übersetzt "die Entzückende") in der gleichnamigen Oper des italienischen Komponisten Amilcare Ponchielli (1834-1886).
Für den russisch-österreichischen Opernstar ist es das Rollendebüt bei den Osterfestspielen. Das Engagement der Sängerin hat wegen ihrer russischen Herkunft bei einigen für Aufregung gesorgt.
Dabei hatte sich Netrebko, die neben der russischen auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, schon im März 2022 von der russischen Regierung distanziert.
Die Sängerin hatte damals auf ihrem Facebook-Account geschrieben, sie verurteile den Krieg in der Ukraine "kategorisch", ihre Gedanken seien bei den Opfern und ihren Familien. Sie hatte hinzugefügt, dass sie kein Mitglied einer politischen Partei sei und den russischen Präsidenten Wladimir Putin nur wenige Male im Rahmen von Preisverleihungen gesehen habe.
"La Gioconda" ist eine Rarität, die 1876 in Mailand uraufgeführte wurde. Seither wird sie selten außerhalb Italiens aufgeführt – trotz weltbekannter Melodien. Für Dirigent Antonio Pappano ein besonderes Stück:
"Die Solo-Charaktere sind sehr wichtig. Die Stimmen müssen wirklich reife Heldenstimmen sein. Sie müssen größere Persönlichkeiten sein. Ohne hervorragende Sänger ist es nicht möglich, diese Oper auf die Bühne zu bringen."
In Salzburg kann Dirigent Pappano nun auf ein ebensolches Gesangsensemble zurückgreifen. Neben Anna Netrebko ist auch Jonas Kaufmann mit auf der Bühne. Auch für den erfahrenen Tenor ist es eine besondere Rolle. Er erklärte:
"Es ist blutschwer. Ein Heidenaufwand so ein Stück auf die Bühne zu bringen. Und man braucht einfach viele gute Leute, die sich bereit erklären, das zu lernen und zu tun. Ich hoffe, dass wir damit vielleicht eine Renaissance dieses Stückes und von Amilcare Ponchielli anstoßen, der mit diesem Stück, wie ich finde, Großartiges geschaffen hat."
Premiere feiert die starbesetzte Oper "La Gioconda" am Samstag im Großen Festspielhaus.
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