Autos mit russischem Kennzeichen müssen binnen einer Woche aus Finnland ausgeführt werden

Halter von Autos mit russischem Kennzeichen müssen ihre Fahrzeuge bis zum 16. März aus Finnland fortschaffen. Wer das nicht befolgt, muss nach Behördenangaben mit einem Strafverfahren rechnen. Das Land setzt damit antirussische EU-Sanktionen um.

Nur noch bis zum 16. März werden Autos mit russischem Nummernschild in Finnland geduldet, berichtet der lokale öffentliche Rundfunk Yle. Im vergangenen Herbst hatte Finnland die Einfuhr von in Russland registrierten Fahrzeugen verboten. Nun legt es nach und fordert alle Halter von Fahrzeugen mit russischem Nummernschild dazu auf, diese außer Landes zu bringen. 

Wer dem nicht Folge leistet, riskiert ein Strafverfahren: Nach Angaben von Sami Rakschit, dem Leiter der Kontrollabteilung des Zolls, wird jedes Auto mit russischem Kennzeichen in Finnland ab dem 16. März Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens sein. Ein detaillierterer Aktionsplan wird nach den Worten des Beamten derzeit noch ausgearbeitet.

Finnland hatte die Empfehlungen der Europäischen Kommission umgesetzt, die Einfuhr von russischen Privatfahrzeugen in die Europäische Union ab dem 16. September 2023 im Zusammenhang mit den EU-Sanktionen zu verbieten. Am 8. September veröffentlichte die Europäische Kommission eine Klarstellung, in der sie erklärte, dass die vom Rat der EU bereits 2022 gegen Russland verhängten Sanktionen auch für die Privatfahrzeuge von Russen mit russischem Kennzeichen gelten und dementsprechend russische Staatsbürger mit ihren Privatfahrzeugen nicht in das Gebiet der Europäischen Union einreisen dürfen. Das gilt auch für touristische Zwecke und unabhängig vom Zeitraum des Aufenthaltes.

Neben Finnland gilt das Verbot für Autos mit russischem Kennzeichen auch in Litauen, Lettland, Estland, Polen, Norwegen, Bulgarien und Deutschland. Einige dieser Länder haben damit gedroht, Autos von Russen zu beschlagnahmen.

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