Britischer Premier schließt "großangelegten" Truppeneinsatz in der Ukraine aus

Der britische Premierminister Rishi Sunak reagierte auf den Vorschlag von Emmanuel Macron, NATO-Bodentruppen in die Ukraine zu schicken. Sein Sprecher teilte mit, man habe keine Pläne für einen großangelegten Truppeneinsatz und werde kein weiteres Militär in der Ukraine stationieren.

Das Vereinigte Königreich will in der Ukraine keine Bodentruppen einsetzen, die über das bereits vorhandene Unterstützungspersonal hinausgehen, sagte ein Sprecher von Premierminister Rishi Sunak am Dienstag.

Seine Aussagen folgten auf den Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dass NATO-Truppen in der Ukraine stationiert werden könnten. Macron traf am Montag in Paris mit mehreren Staats- und Regierungschefs der NATO und der EU zusammen und sagte, diese Möglichkeit sollte nicht ausgeschlossen werden. "Wir werden alles Notwendige tun, um Russland daran zu hindern, diesen Krieg zu gewinnen", erklärte Macron.

Am darauffolgenden Tag distanzierten sich NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sowie die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Polens und anderer Staaten – darunter Großbritannien – mit ihren Aussagen von dieser Idee. Dazu erklärte ein Sprecher aus dem Büro des britischen Premierministers Rishi Sunak:

"Abgesehen von der kleinen Anzahl von Mitarbeitern, die wir zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte im Land haben, haben wir keine Pläne für einen großangelegten Einsatz." 

Ihm zufolge habe London die Aufgabe übernommen, eine große Zahl ukrainischer Truppen im Vereinigten Königreich auszubilden und Kiew mit Rüstungsgütern und Nachschub zu unterstützen. Nach Angaben des Kieler Instituts hat das Vereinigte Königreich bereits fast 10 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen der Ukraine bereitgestellt. Das britische Verteidigungsministerium kündigte am Samstag an, es werde im nächsten Jahr weitere 311 Millionen Dollar bereitstellen, um den Mangel an Artilleriegranaten in der Ukraine zu beheben.

Moskau ist der Ansicht, dass westliche Waffen- und Munitionslieferungen an Kiew den Verlauf des Konflikts nicht ändern können und nur unnötige Todesopfer fordern. Sie machen die westlichen Unterstützer zur Kriegspartei und erhöhen das Risiko einer Eskalation.

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