Duda: Krim wird kaum zur Ukraine zurückkehren

Für den polnischen Präsidenten sind das neue Töne: In einem Radiointerview hat er auf die historische Zugehörigkeit der Halbinsel Krim zu Russland verwiesen und gesagt, er wisse nicht, ob die Ukraine sie jemals in ihren Bestand zurückholen kann. Es hagelte Kritik, doch der Fortschritt ist unübersehbar.

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat in einem Interview für das Programm Kanal Zero bezweifelt, dass die Ukraine in der Lage sein wird, die Krim wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.

"Ich weiß nicht, ob die Ukraine die Krim zurückholen wird", sagte er.

Zugleich erkannte Duda an, dass die Halbinsel aus historischer Sicht für Russland eine besondere Bedeutung hat:

"Wenn wir uns die Geschichte ansehen, ist die Krim seit Langem in russischer Hand."

Diese Äußerung des polnischen Präsidenten ist inzwischen sowohl in Polen als auch in der Ukraine auf Kritik gestoßen.

Die Halbinsel Krim wurde im März 2014 nach einem Referendum, das nach dem Staatsstreich in der Ukraine abgehalten wurde, zu einer russischen Region. 96,77 Prozent der Wähler in der Republik Krim und 95,6 Prozent der Einwohner von Sewastopol sprachen sich für die Wiedervereinigung mit Russland aus. Die Ukraine betrachtet die Halbinsel als ihr eigenes, vorübergehend besetztes Gebiet. Moskau hat wiederholt erklärt, dass die Bewohner der Krim die Entscheidung demokratisch und in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und der UN-Charta getroffen haben. Umstände, unter denen die Krim zur Ukraine zurückkehren könnte, "gibt es nicht und wird es nie geben", so Wladimir Putin.

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