Eines der regelmäßigen Lieblingsziele des EU-Abgeordneten Martin Sonneborn ist EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie gilt für ihn nicht nur als "unfähig und ein bisschen kriminell", sondern auch als "beeindruckend moralfrei". Am 15. Dezember sezierte der Satiriker nun in einem für ihn angemessenen Rahmen das lange Leben des Henry Kissingers.
"Die Welt verliert einen besonderen Diplomaten", resümierte Bundeskanzler Olaf Scholz nach Bekanntwerden des Ablebens von Kissinger. Außenministerin Annalena Baerbock erkannte eine "Jahrhundertgestalt der internationalen Politik". Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete Kissinger als "beeindruckenden Mann mit einer unglaublichen Lebensgeschichte". Martin Sonneborn titelt seinen Beitrag zum Gedenken an Kissinger mit:
"Nachruf auf rund 4.000.001 Tote"
Es folgt das wortwörtliche Transkript seines Youtube-Beitrags:
"2023 verabschieden wir uns auch von einem der größten Schurken aller Zeiten. Nach 100 Jahren ist Schluss – der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger ist tot. Mit ihm starb nicht nur einer der besten Kriegsverbrecher aller Zeiten – nämlich er selber – sondern auch – noch vor Barack Obama und der Europäischen Union – einer der unwürdigsten Friedensnobelpreisträger aller Zeiten, –– auch er selber.
Zu seinen schönsten Menschheitsverbrechen gehören: ein illegales jahrelanges Bombardement in Laos, ein jahrelanges illegales Bombardement in Kambodscha, ein Pinot Noir, Quatsch: ein Pinochet-Regime in Chile (Installation und jahrelange Unterstützung) sowie ein aktiv geduldeter Genozid in Pakistan zuungunsten der Bengalen. Macht summa summarum circa drei bis vier Millionen Menschenleben, konservativ geschätzt. Immerhin: sein eigenes ist jetzt noch dazu gekommen.
Kissinger starb im Alter von 100 Jahren, als er beim morgendlichen Verlassen seines Wasserfolterbetts, korrigiere: Wasserbetts, auf dem davorliegenden Bombenteppich, korrigiere: bonbonfarbenen Teppich, ausglitt und beim Aufprall detonierte. Er war sofort tot und bleibt es auch für alle Zeiten. Hoffentlich.
Wie sagt man noch gleich im Internet? Ruhe in Frieden und Grüße an die Familie!
EU-Ratspräsident Charles Michel empfand es konträr zur Wahrnehmung des EU-Abgeordneten Sonneborn als "Privileg, mit Henry mehrmals zusammenzutreffen". Der ehemalige US-Politiker sei für Michel ein "liebenswürdiger Mensch und brillanter Geist, der über hundert Jahre lang die Geschicke einiger der wichtigsten Ereignisse des Jahrhunderts geprägt hat". Für Sonneborns "spezielle EU-Kollegin" Ursula von der Leyen gilt Kissinger "als herausragende Persönlichkeit der Weltgeschichte". Für sie sei unmissverständlich klar: "Henry Kissingers diplomatische Strategie und Exzellenz haben die Weltpolitik im gesamten 20. Jahrhundert geprägt."
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