Die finnischen Behörden haben am Donnerstagabend beschlossen, wieder alle Grenzübergänge zu Russland zu schließen. Zwei davon waren erst am Donnerstagmorgen wieder geöffnet worden. Laut der finnischen Innenministerin Mari Rantanen wird ab Freitagabend bis zum 14. Januar die gesamte Grenze zu Russland endgültig geschlossen. Nach den Verlautbarungen seien erste Asylsuchende in Finnland aufgetaucht, sobald die Grenzübergänge geöffnet worden waren.
"Nach dem Inkrafttreten der Entscheidung ging die illegale Einwanderung an der Ostgrenze Finnlands sofort weiter", hieß es in einer offiziellen Erklärung. "Am ersten Morgen kamen 29 Personen illegal über die Grenzübergänge Vaalimaa und Niirala nach Finnland." Es sei klar, dass der Grenzübertritt "unter dem Einfluss der Behörden eines ausländischen Staates oder anderer Akteure" stattgefunden habe und mit der internationalen Kriminalität in Verbindung stehe.
"Das Phänomen und die Gefahr seiner weiteren Ausbreitung stellen eine ernsthafte Bedrohung für die nationale Sicherheit und die öffentliche Ordnung in Finnland dar."
Der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo hatte zuvor betont, dass der Betrieb der Kontrollpunkte von der Lage an der Grenze abhänge. Rantanen hatte gewarnt, dass die Kontrollpunkte bei einem Flüchtlingsansturm wieder geschlossen würden.
Ab Mitternacht bis 8 Uhr am Donnerstagmorgen hatten nach Angaben der Agentur Interfax 324 Menschen die Grenze nach Russland überquert. 124 Menschen reisten nach Finnland ein. Die meisten von ihnen verfügen über eine doppelte Staatsbürgerschaft oder eine Aufenthaltserlaubnis. Die Menschen reisten meist in privaten Fahrzeugen an.
Im November hatte die finnische Regierung beschlossen, die Übergänge an der Ostgrenze zu schließen, und verwies dabei auf die angeblich von russischer Seite organisierte Masseneinwanderung von Migranten aus Drittstaaten über die finnische Grenze.
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