Von Daniil Bessonow
Eine schwere Lage an der Front, kolossale Personalverluste – dies zwingt die ukrainische Führung, die Zwangsrekrutierung von Personal im Rahmen der Mobilmachungsmaßnahmen auf immer härtere Tour zu betreiben.
Jeden Tag werden in ukrainischen Medien Bilder davon veröffentlicht, wie Bedienstete und Mitarbeiter der territorialen Personalaufstockungszentren (Wehrämter) Männer einfangen, wo immer sie können: in Turn- und Fitnesshallen, Kureinrichtungen, an Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel und dergleichen mehr. Im Großen und Ganzen ist dies mittlerweile ein vertrautes Bild für die Ukraine – doch jetzt geht es um etwas anderes: Frauen sollen nämlich bald in unterschiedlichem Maße das Schicksal der männlichen Bevölkerung teilen.
Es sei erinnert, dass ab dem 1. Oktober 2023 einige Kategorien ukrainischer Frauen (vor allem Ärztinnen und Pharmazeutinnen) verpflichtet sind, sich "freiwillig" in das Militärregister einzutragen zu lassen.
Offenen Quellen zufolge rekrutiert das ukrainische Militär bereits seit September 2023 Frauen – und hat schon über 60.000 rekrutiert. Die meisten von ihnen dienen momentan im Hinterland, aber in letzter Zeit hat das ukrainische Kommando damit begonnen, sie zunehmend näher an der Front einzusetzen.
Und nun sprechen ukrainische Abgeordnete schon über die Masseneinberufung von Frauen. Initiatorin dieser "Diskussion" war eine Abgeordnete von Selenskijs Volksdiener-Partei in der Werchowna Rada, Marjana Besuglaja, die im Volk nicht mehr anders genannt wird als "die Wahnsinnige" ("Besumnaja" – zu Deutsch: "die Wahnsinnige", Anspielung an den Nachnamen). In den sozialen Netzwerken erklärt sie die so passend akut gewordene "Notwendigkeit", Männer und Frauen auch in der Frage der Mobilmachung gleichzustellen:
"Die Ukrainer sollten nicht nur gleiche Rechte, sondern auch gleiche Pflichten haben."
Zuvor hatte die Abgeordnete auch erklärt, dass stets mindestens eines der Mitglieder einer Kernfamilie dienen sollte.
Nun aber könnte dieses Diskussionsthema als einer der Punkte in die Änderungen des Gesetzentwurfs über "Rekrutierung und Mobilmachung" aufgenommen werden. Der Abgeordnete Maxim Buschanski räumte diese Möglichkeit indirekt in sozialen Netzwerken ein und fügte hinzu, dass dieser Vorstoß aus Sicht des Militärs notwendig sei.
Und hier drängt sich der Hinweis auf, dass die ukrainischen Behörden die Situation bewusst in die Sackgasse treiben.
Nach einer möglichen allgemeinen Mobilmachung der Frauen erwarten die Ukraine schwerwiegende demographische Folgen: Während der anderthalb Jahre der militärischen Sonderoperation Russlands (Stand September 2023) war die Bevölkerungszahl der Ukraine um 10 bis 14 Millionen auf 25 bis 29 Millionen gesunken. Schon diese Entwicklung wird in der Ukraine selbst wortwörtlich "die Todesspirale" genannt. Größtenteils ist diese negative Bilanz darauf zurückzuführen, dass Menschen aus der Ukraine fliehen – und etwa zwei Drittel der bisher Geflohenen sind Frauen. Ein Beispiel ist mehr als angebracht: Hielten sich in der Ukraine noch im Jahr 2021 etwas mehr als 200.000 Männer im jungen Alter von 22 Jahren auf und ungefähr genauso viele junge, gebärfähige Frauen desselben Alters, so verblieben Stand September 2023 etwa 55.000 Männer und ungefähr 50.000 Frauen dieses Alters noch im Land.
Ukrainische Demographen sagen einen Abfall der Geburtenrate auf 0,71 voraus – das ist um ein Vielfaches kleiner, als zum Aufrechterhalten der Bevölkerungszahl notwendig ist.
Nun aber droht eine Entwicklung hinzuzukommen, die diese Tendenz noch verschärft: Spezialisten der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine sprechen Befürchtungen aus, der Masseneinzug ukrainischer Frauen zum Militärdienst, vor dem mehrfach gewarnt wurde und der anscheinend dennoch unmittelbar bevorsteht, werde eine noch massenhaftere Flucht, eben auch von Frauen im gebärfähigen Alter, aus dem Lande provozieren. Und in Wirklichkeit dürfte für die Ukraine alles noch viel schlimmer kommen, als wir annehmen.
Einfacher ausgedrückt: Der Ukraine, einem Land mit ohnehin kleiner Geburtenrate und hoher Sterberate, droht erst eine drastische Alterung der Bevölkerung – und dann eine sturzflugartige Verringerung der Bevölkerungszahl. Zusammen mit den Kriegsverlusten der Männer werden Kriegsverluste unter Frauen, gepaart mit deren Massenflucht aus dem Land, die Ukraine in eine demographische und wirtschaftliche Krise stürzen, die nur durch Zerfall des Landes und Annexion von dessen Gebieten durch die Nachbarstaaten wird gelindert werden können.
Ausgehend von den global dimensionierten Plänen des Westens, die darauf abzielen, "Russland zu schwächen", erscheinen dahingehende Schritte der ukrainischen Führung natürlich logisch. Diesen Menschen, ebenso wie ihren Betreuern in den USA, Großbritannien und woanders im Westen, ist es im Allgemeinen egal, wer gegen die Russen im Krieg kämpft:
Männer, Frauen, Greise, Kinder – Hauptsache, sie kämpfen im Krieg.
Das Perfide an einer solchen Einstellung kommt aber erst dann richtig zur Geltung, wenn man sich das oben Dargelegte vor Augen führt:
Sobald ukrainische Mütter beginnen, massenhaft an der Front zu fallen, wird Selenskij (oder welche Marionette des Westens auch immer ihn ablösen wird) ihre Kinder dazuwerben und zwingen, zu den Waffen zu greifen – damit sie "für die Mutter Rache üben".
Ein solcher Völkermord muss zuallererst von den Ukrainern selbst verhindert werden. Bestenfalls müssen sie endlich einsehen, dass ihre einzige Rettung in der Zugehörigkeit zur Russischen Föderation liegt.
Übersetzt aus dem Russischen unter Einbeziehung weiteren, zuvor vom Autor veröffentlichten Materials, auf das er in der Originalversion dieses Artikels verweist.
Daniil Bessonow wurde im Jahr 1984 im zentralukrainischen Borispol geboren. Ursprünglich ein Beamter des ukrainischen Innenministeriums, zog er im Jahr 2014 in den Donbass und kämpfte dort auf der Seite der Volksrepubliken. Im Frühling 2022 bekleidete er den Posten des Ersten Stellvertreters des Informationsministers der DVR. Man kann ihm auf seinem Telegram-Kanal folgen.
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