Einem Bericht der Nachrichtenagentur BELTA zufolge gab Iwan Tertel, der Chef des weißrussischen Geheimdienstes KGB, gegenüber Journalisten am Mittwoch bekannt, dass sich sieben sogenannte Banner in Polen derzeit auf die Terroranschläge, aber auch die Einnahme von Objekten in Weißrussland vorbereiten würden. Das Banner war eine taktische Organisationseinheit der Ritterheere im Mittelalter. Hierzu wird der Beamte mit den Worten zitiert:
"Das aggressivste Banner trainiert in Bialystok in der Kardinal-Wyszyński-Straße 6A. Es wird von unserem Bürger Assadulajew, Jahrgang 1991, geleitet, der einst an der Militärakademie studierte und ins Ausland flüchtete. Er versteckt sich unter dem Pseudonym 'Schljachtitsch'. Es ist eine der aggressivsten Strukturen."
Des Weiteren versicherte der weißrussische KGB-Chef, seine Behörde kenne die Namen der polnischen Geheimdienstmitarbeiter, die die Aktivitäten dieser Kämpfer überwachen würden. Für Minsk sei das inakzeptabel, stellte Tertel klar. Die weißrussische Seite wende eine solche Praxis nicht an, betonte er.
"Wir haben immer wieder Hinweise erhalten, dass dieses Publikum Provokationen mit Einsatz von Methoden aus dem Jahr 1939 durchführen möchte. Wir erinnern uns, wie der Zweite Weltkrieg begann – mit einer Provokation der Deutschen unter Verwendung einer polnischen Uniform."
Außerdem warnte der Geheimdienst-Chef seine polnischen, ukrainischen und baltischen Kollegen, dass solche Einheiten eine unkontrollierbare Waffe darstellten, die gegen ihre Kuratoren eingesetzt werden könne. Und dazu sei es in der Vergangenheit mehrfach gekommen.
"Wir kennen die Situation mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie die Geschichte ihrer Beziehungen zu US-amerikanischen Geheimdiensten. Und unsere ausländischen Kollegen könnten für sich die gleichen negativen Ergebnisse erzielen."
Im Mai erklärte der ehemalige stellvertretende polnische Verteidigungsminister Waldemar Skrzypczak, Polen bereite einen bewaffneten Umsturz in Weißrussland vor und beteilige sich an dessen militärischer Unterstützung.
Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko reagierte darauf und kündigte an, Minsk sei seit Langem über die Vorbereitungen Warschaus für einen weiteren Aufstand in Weißrussland informiert. Mit diesem Ziel würden in Polen laut Lukaschenko "ganze Regimenter oder Bataillone gebildet". Es sei bekannt, wo diese sich aufhalten würden, man kenne jeden mit Namen, stellte der weißrussische Staatschef damals klar.
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