Finnlands Zollbehörde hat ein Strafverfahren wegen vermeintlicher Lieferungen nach Russland unter Umgehung der EU-Sanktionen eingeleitet. Laut einer Erklärung vom Dienstag sollen zwei einheimische Unternehmen Tausende Waren, eingestuft als Verteidigungsgüter, nach Russland exportiert haben. Im Einzelnen handele es sich um 3.500 Drohnen im Wert von 2 Millionen Euro. Außerdem würden Lieferungen von Mikrocontrollern und Halbleiterkomponenten für mehr als 600.000 Euro sowie von Ausrüstung zum Kampf gegen Drohnen im Wert von 350.000 Euro vermutet.
Im Laufe der Ermittlungen wurde festgestellt, dass die sanktionierten Güter als Transitwaren über Russlands Territorium in Drittländer transportiert werden sollten. Letztlich könnten die Produkte jedoch auch nach Russland gelangt sein. Damit das sanktionierte Land die Lieferungen bezahlen könne, sei ein umfangreiches Netzwerk internationaler Unternehmen aufgebaut worden. Aufgrund der vorläufigen Angaben gebe es Hinweise darauf, dass dessen Aktivität von Russland aus gesteuert worden sei.
Weiter hieß es in der Erklärung, dass Finnland bei den Ermittlungen mit den Behörden der Niederlande, Großbritanniens und der USA sowie mit Europol zusammengearbeitet habe. Insgesamt sechs Personen sollen im Rahmen des Strafverfahrens als Verdächtige gelten. Einer davon befinde sich seit September in Untersuchungshaft. Der Fall werde ferner im Dezember an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
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