Am Dienstag hat Estlands Außenminister Margus Tsahkna am Treffen der Außenminister der nordischen und baltischen Länder in Brüssel teilgenommen. Nach Angaben des Online-Nachrichtenportals Delfi wurde unter anderem die Lage an der russisch-finnischen Grenze diskutiert. Tsahkna zufolge sei der Zustrom von Migranten, die aus Russland nach Finnland einreisen wollten, nichts anderes als ein Hybridangriff Moskaus. Das Ziel bestehe darin, Angst und Instabilität zu säen und Druck auszuüben. Angesichts der Lage sei Estland bereit, seine Grenze zu Russland zu schließen, um sich vor solchen Bedrohungen zu schützen.
In der vergangenen Woche hatte der estnische Grenzschutz begonnen, am Grenzübergang Narva Betonbarrieren, bekannt als "Drachenzähne", zu installieren. Die Behörden schlossen die Schließung des Kontrollpunktes aufgrund der Verschärfung der Migrationssituation nicht aus. Außer Narva gibt es vier weitere Grenzübergänge zwischen Russland und Estland.
Zuvor hatte Lettland schärfere Schutzmaßnahmen an der östlichen Grenze in Erwägung gezogen. Innenminister Rihards Kozlovskis zufolge werde eine solche Entscheidung getroffen, "wenn sich die Situation radikal ändert und eine Bedrohung der nationalen Sicherheit vorliegt". Das Nachbarland Litauen sieht bisher keinen Grund, seine Grenze zu Russland dichtzumachen.
Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo kündigte am Dienstag an, dass das Land ab dem 30. November bis zum 13. Dezember alle Grenzübergänge nach Russland schließen werde. Kurz zuvor hatte Helsinki sieben von insgesamt neun Grenzübergängen geschlossen.
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