Die Euro-Zone könnte bis zum Jahresende in eine Rezession abrutschen. Dies erklärte der ehemalige italienische Ministerpräsident und Ex-Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, am Mittwoch gegenüber der Zeitung Financial Times.
Die Wirtschaft der Eurozone schrumpfte im Zeitraum Juli bis September um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, so eine vorläufige Schätzung der Statistikbehörde Eurostat. In diesem Zusammenhang zitierte die Zeitung Draghi:
"Es ist fast sicher, dass wir bis zum Jahresende eine Rezession haben werden. Es ist ziemlich klar, dass die ersten beiden Quartale des nächsten Jahres das zeigen werden."
Die jüngste Prognose der EZB für die Eurozone deutet jedoch auf ein wiederkehrendes Quartalswachstum von 0,1 Prozent in den letzten drei Monaten dieses Jahres hin.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostizierte diese Woche, dass das Wachstum in Europa insgesamt von 1,3 Prozent in diesem Jahr auf 1,5 Prozent im nächsten Jahr ansteigen wird. Draghis Ausblick auf das EU-Wirtschaftswachstum sei jedoch "pessimistisch", schrieb die Financial Times.
Mario Draghi war von 2011 bis 2019 Präsident der Europäischen Zentralbank. Er nannte die niedrige Produktivität der Eurozone, hohe Energiekosten und den Mangel an Fachkräften als Gründe, die die wirtschaftliche Abschwächung primär bedingen würden. Er sagte auch, dass Europa in den vergangenen 20 Jahren an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA, China, Südkorea und Japan verloren habe.
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