Polens aktuelle Wahlergebnisse dürften die angespannten Beziehungen zwischen Warschau und Moskau nicht zum Besseren ändern, so Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Ehrlich gesagt ist es im Moment unwahrscheinlich", erklärte er am Dienstag gegenüber russischen Journalisten. Es gebe in Polen derzeit keine Bewegung mehr, die offen oder insgeheim eine Wiederherstellung der Beziehungen zu Russland andeute.
Gleichzeitig betonte Peskow: "Wir halten es für absurd, dass zwei benachbarte Staaten einander so feindselig gegenüberstehen, und das nicht durch unsere Schuld. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass uns die Polen nicht mögen, sie sind mit uns nicht befreundet und nehmen eine sehr feindselige Position ein. Das gefällt uns nicht."
Polen und Russland teilen sich eine kurze Grenze entlang der russischen Exklave Kaliningrad. Die beiden Nationen pflegen seit Jahrhunderten angespannte Beziehungen. Nach Kriegsbeginn in der Ukraine erklärte sich Polen zu einem wichtigen Verbündeten Kiews.
Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba betonte hingegen, dass die Beziehungen zwischen Warschau und Kiew unabhängig von der Machtkonstellation normal bleiben werden. Er sagte zur Agentur Ukrinform: "Taktisch gesehen kann man voneinander denken, was man will, aber strategisch gesehen können Polen und die Ukraine nicht ohne einander leben und werden in dieser grausamen Welt ohne einander nicht überleben."
Bei den jüngsten Parlamentswahlen am Sonntag erhielt die regierende Partei PiS (Recht und Gerechtigkeit) zwar die meisten Stimmen, verlor aber ihre Mehrheit. Drei Oppositionsparteien unter dem früheren EU-Ratspräsidenten Tusk könnten die neue Regierung bilden.
Mehr zum Thema - Polen nach der Parlamentswahl: Ein gespaltenes Land